Tigers gewinnen nach starkem Schlussviertel gegen Schalke
Tigers gewinnen 91:79 (36:41) gegen den FC Schalke 04 Basketball. Drei Viertel lang kontrollierte jedoch der Gastgeber die Partie in der Willy-Jürissen-Halle zu Oberhausen. Den Schlussabschnitt gewannen aber die Tübinger 33:12 und krallen sich den Sieg. Reed Timmer (22) und Enosch Wolf (18) erzielen zusammen 40 Punkte und sind Garanten für den Sieg.
Vergangene Woche verloren die Basketball der FC Schalke 04 knapp in Hamburg – beeindruckend dabei vor allem die Defensive der Mannschaft aus dem Ruhrpott. Die Gelsenkirchener hielten das offensivstärkste Team der BARMER 2. Basketball Bundesliga bei 69 Punkten. Die Tigers sollten also gewarnt sein, zumal Schalke zudem das zweitbeste Reboundteam der Liga ist. Das stellten die Gastgeber zu Beginn auch gleich unter Beweis. Schalke dominierte im ersten Spielabschnitt die Bretter (4:10) und die Tigers taten sich gegen die gute Defensive der Königsblauen schwer. Zwar brauchte die Offensive beider Mannschaften etwas Zeit, nahm dann aber Fahrt auf – mit 21:26 ging es in die Pause. Im zweiten Viertel übernahm Schalke dann die Kontrolle, ohne aber sich entscheidend absetzen zu können. Immer wieder kamen die Hausherren zu zweiten Chancen, vor allem fielen die Dreier. Mit jenen gingen die Tigers am heutigen Abend derweil sparsam, dafür aber höchst effizient um. Während es Schalke 30 Mal aus der Distanz versuchte, waren es auf Tübinger Seite nur 14 Versuche, von denen sechs ihr Ziel fanden. Dass die Tigers den Wurf von der Drei-Punkt-Linie nicht erzwingen wollten, war trotz Rückstand ein gutes Zeichen. Der Rückstand pendelte sich so zwischen fünf und neun Punkte ein. Reed Timmer war es zu verdanken, dass die Schwaben in die Pause nur ein Defizit von fünf Zählern mitnahmen. Sein Buzzer-Beater zum 38:41 bedeutete zugleich den Halbzeitstand.
Die zweite Hälfte begann zunächst vielversprechend. Doch Schalke gewann schnell die Kontrolle zurück und zog wieder auf neun Punkte davon. Erneut konnte Schalke die eigene Führung nicht über neun Zähler ausbauen und die Raubkatzen blieben dran. Ein Problem der Tübinger blieben jedoch die Fouls. Bereits in den ersten beiden Spielanschnitten überschritt man jeweils die Foulgrenze, im dritten Viertel dauerte dies keine fünf Minuten und Bozo Djurasovic kassierte bereits nach 23 Minuten sein viertes persönliches Foul. Dies Hausherren nutzten dies konsequent aus, standen insgesamt 25 Mal an der Linie und verwandelten dabei 19 Versuche. So wuchs auch der Tübinger Rückstand vor dem Schlussabschnitt auf 58:67 an – der Sieg schien in weiter Ferne. Doch die Tigers zeigten nochmals ihre Krallen und vertrauten auf ihre eigenen Stärken. Mit 33:12 gewannen die Mannen um Enosch Wolf den Schlussabschnitt und drehte das Spiel. Die Tübinger waren jetzt hellwach, klauten sich mehrmals den Ball und agierten in der Verteidigung bissig. In der 37. Minute stand die erste Tübinger Führung seit der Anfangsphase auf der Anzeigetafel, diese sollte bis zum Ende Bestand halten. Nach dem fünften Saisonsieg sind die Schwaben nun punktgleich mit den Nürnberg Falcons, die auf Platz sieben stehen und liegen nur einen Sieg auf den vierten Tabellenplatz zurück.
Die Stimmen:
Raphael Wilder (Trainer Schalke 04): “Glückwunsch an Tübingen! Wir haben drei Viertel sehr gut gespielt und sind dann in den letzten zehn Minuten eingebrochen. Da hat es dann defensiv und offensiv nicht mehr gepasst. Wir haben nur noch zwölf Punkte erzielt, was für uns natürlich hart war. Am Ende hat das letzte Viertel den Unterschied ausgemacht, deshalb denke ich, dass der Sieg für Tübingen in Ordnung geht.”
Aleksandar Nadjfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Das war ein intensives Spiel- Schalke spielt einen sehr physischen Basketball. Wir hatten in der ersten Halbzeit vor allem im Rebound große Probleme beim Boxout. Auch hat Schalke sehr hochprozentig getroffen, vor allem den Dreier. Das letzte Viertel war dann natürlich unglaublich. Ich bin sehr stolz darauf, welche Intensität wir gezeigt haben und in der Verteidigung konzentriert waren. Wir haben vor allem als Mannschaft gut zusammengespielt und nie aufgegeben.”
Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:
1. Minute: Die Tigers starten mit Tyler Laser, Reed Timmer, Nemanja Nadjfeji, Aaron Brennan und Enosch Wolf in die Partie.
3. Minute: Enosch Wolf stopft den Ball spektakulär zum 6:5 durch die Reuse.
5. Minute: Schalke übernimmt die Kontrolle. Adam Touray bringt die Hausherren mit neun Punkten in Führung (6:15).
9. Minute: Die Tigers kommen nach einer Auszeit von Nadjfeji besser in die Partie. Elijah Allen verkürzt per Dreier auf 21:24.
12. Minute: Schalke kommt besser in das zweite Viertel. Couretney Belger legt zum 21:28 aus Tübinger Sicht ein.
19. Minute: Patrick Carney erzielt von der Freiwurflinie die erste zweistellige Führung für Schalke (31:41).
20. Minute: Reed Timmer trifft mit der Pausensirene den Dreier zum 38:41 zur Halbzeit.
23. Minute: Bozo Djurasovic kassiert sein viertes Foul.
25. Minute: Der Rückstand pendelt sich bei neun Punkten ein- Schalke hat die Kontrolle über das Spiel-
30. Minute: Mit neun Punkten Rückstand geht es in den Schlussabschnitt (58:67).
31. Minute: Schalke trifft zum 57:69 – die bis dato höchste Führung der Gastgeber.
34. Minute: Touray dunkt nach einem Steal spektakulär. Nadjfeji nimmt beim Stand von 66:74 die Auszeit.
35. Minute: Tyler Laser klaut sich den Ball beim Schalker Einwurf und trifft zum 70:76.
36. Minute: Tübingen ist jetzt voll da! Djurasovic trifft aus der Distanz zum 76:76.
37. Minute: Die erste Tübinger Führung seit der Anfangsphase. Wolfs Wurf kann von den Schalkern nur mit Goaltending gestoppt werden. 78:76 für die Tigers. Schalke gleicht im Gegnzug nochmals aus.
38. Minute: Timmer bringt die Schwaben per And One mit drei Punkten in Führung. Nach dem 81:78 bleibt die Führung bei den Tigers.
40. Minute: Tübingen gibt die Führung nicht mehr her und bleibt sicher von der Freiwurflinie.
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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Mampuya weiter verletzt, Nortmann im Wartemodus: Die Reise in den Ruhrpott mussten die Raubkatzen ohne Jacob Mampuya antreten. Der 24-Jährige klagt acht Tagen nach seiner Sprunggelenksverletzung (Zerrung) weiter über Schmerzen. Trotz intensiver physiotherapeutischer Behandlung bei Therapeut Johannes Katzmaier war an einen Einsatz im Westen Deutschlands nicht zu denken. In der kommenden Woche wird die Nummer 35 der Schwaben weiter intensiv behandelt, sodass eine Teilnahme am Heimspiel gegen die Artland Dragons am kommenden Samstag (1. Dezember 2018, 20 Uhr, Paul Horn-Arena) möglich ist. An dieser Stelle wünschen wir Mampuya eine schnelle Genesung. Übrigens: Physiotherapeut Katzmaier feierte am Donnerstag seinen 28. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Weiter warten auf die Rückkehr in den Trainingsbetrieb muss Robert Nortmann. Auch neun Wochen nach seiner Stressfraktur im linken Fuß ist die Verletzung noch nicht verheilt. Der 30-Jährige muss das Jahr 2018 vorzeitig abschreiben. Die Verheilung des Bruchs wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Auch Nortmann wünschen die Tigers Tübingen eine baldige Genesung!
Interessante Reise zu einem großen Namen: Bereits am Samstagabend machte sich der Tübinger Tross zum Auswärtsspiel beim FC Schalke 04. Doch die erste Station war nicht Gelsenkirchen, sondern Essen, wo die Schützlinge von Trainer Aleksandar Nadjfeji ihre Herberge hatten. Im Hotel traf man nach dem Abendessen auf einige Dutzend Fans des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg, der zuvor das Abendspiel in der Arena auf Schalke mit 2:5 verloren hatte. Zum Training ging es am Sonntagvormittag in die alte ProB-Spielhalle in der Mühlbachstraße zu Gelsenkirchen. Die Halle genügt jedoch nicht den Anforderungen für den Spielbetrieb in der ProA. Gespielt wurde am Abend in der Willy-Jürissen-Halle zu Oberhausen. Ein Training in der Spielhalle konnte jedoch nicht stattfinden, da der FC Schalke 04 laut Abteilungsleiter Tobias Steinert die Halle erst ab vier Stunden vor dem Hochball zur Verfügung hat. Eine bessere Vorbereitung sieht anders aus.
News von Ex-Raubkatzen: In der vergangenen Spielzeit 2017/2018 war Adrian Lind Teil der Mannschaft der WALTER Tigers Tübingen. Aktuell spielt der 24-Jährige für die ETB Wohnbau Baskets Essen in der ProB Nord. In knapp 20 Minuten kommt der 2,07 Metrer große Center auf 11,0 Punkte und 6,4 Assists. Doch diese guten Werte reichen für sein Team nicht mehr zum letzten Tabellenplatz – ein Déjà-vu-Erlebnis für den gebürtigen Berliner. Mit den Teams aus Bochum und Schwelm spielen zwei weitere Teams aus dem Ruhrpott in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Linds Vorgänger Yasin Kolo auf der Center-Position geht nach Gastspielen in Ehingen und bei den Artland Dragons nun ebenfalls in der ProB an den Start – jedoch in der Gruppe Süd bei den RheinStars Köln. Bei den Domstädtern, bei denen der langjährige BBL-Profi Johannes Strasser Co-Trainer ist, kommt der 26-jährige Kolo auf gute 16,0 Punkte und 9,5 Rebounds pro Partie. Jedoch sind die Kölner ebenfalls Tabellenletzter in der mit zwölf Teams an den Start gehenden ProB.