Tigers gewinnen Thriller in Hagen! 101:89-Erfolg bei den Feuervögeln
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen vor 2.651 Zuschauern in der Krollmann-Arena mit 101:89 (49:44) gewonnen. Für Trainer Georg Kämpf ist es gleichzeitig der zweite Sieg im dritten Spiel. Die Partie wurde über die gesamte Spieldauer von 40 Minuten enorm intensiv geführt. Nach 13 Minuten führte die Mannschaft von Trainer Chris Harris noch mit 32:24. Dann folgte jedoch der Bruch im Spiel der Feuervögel, welchen die Raubkatzen ausnutzen konnten. Die Zonenverteidigung der Kämpf-Truppe schmeckte dem Gastgeber überhaupt nicht. Bis zur Halbzeit gelang den Gästen ein 25:10-Lauf – die Basis für den dritten Auswärtssieg der Saison.
Das dritte Viertel gestaltete sich enorm spannend, doch die Tübinger waren hellwach und überstanden auch einige kritische Momente. Das tolle Hagener Publikum wartete ständig auf den Ausgleich und die Führung, diese sollten aber nach 30 Minuten nicht fallen, obwohl die Feuervögel mehrfach daran schnupperten. Nach 25 Minuten stand es durch einen Dreier von Kris Davis nur noch 58:57 aus Sicht der Gäste. Kein Problem für die Schwaben an diesem Tag: Bis zu Beginn des Schlussabschnitts konnten die Raubkatzen nochmals zulegen und gingen mit einem Polster von sieben Zählern (72:65) in die finalen zehn Minuten.
Spannung und Dramatik pur in der Krollmann-Arena, beide Kontrahenten kämpften auf Biegen und Brechen. Jonas Grof brachte die Feuervögel in der 35. Minute schließlich mit 79:78 in Front, die Arena tobte. Doch der an diesem Abend überragende Tyler Laser übernahm Verantwortung und konterte gleich im Gegenzug per Dreier zum 81:78. Die Schlussphase gehörte dann den Tigers. Angeführt von Laser, der mit insgesamt 27 Zählern, acht Assists und vier Rebounds bester Mann auf dem Parkett war, brachten die Raubkatzen das Spiel über die Ziellinie. Hagen versuchte nochmals alles, doch die Westdeutschen hatten heute auch nicht das Glück auf ihrer Seite. Enosch Wolf (18 Punkte), Reed Timmer (18) und Robertas Grabauskas (12) konnten ebenfalls zweistellig scoren. Beim Kontrahenten traf Dominik Spohr mit 20 Punkten am häufigsten, Grof gelang mit 15 Zählern und elf Assists ein Double Double. Der Schlüssel zum Tübinger Sieg lag im Gewinn des Reboundduells mit 32:31 sowie der schlechten Freiwurfquote der Harris Truppe (12/25, 48 Prozent). So konnte auch die schwache Tübinger Trefferquote (4/13, 31 Prozent) aus der Distanz den Sieg nicht mehr gefährden. Weiter geht es für die Tigers Tübingen am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 Basketball. Hochball in der Paul Horn-Arena ist um 20 Uhr.
Die Stimmen:
Chris Harris (Trainer Phoenix Hagen): “Glückwunsch an Coach Kämpf zu diesem Sieg. Es war eine wahnsinnige Leistung von den Raubkatzen. Sie haben enorm physisch gespielt und hart gekämpft. Selbst als es etwas enger wurde, haben die Tigers die Nerven behalten und den Sieg nach Hause gebracht. Tübingen hat sich von der Atmosphäre nie beeindrucken lassen. Wir hatten heute auch ein mentales Problem, vor allem von der Freiwurflinie. Dazu haben wir das Reboundduell verloren. Im Angriff haben wir die Uhr nicht gut runtergespielt und auch einige Fehler zu viel gemacht. Viele Spieler haben in meiner Mannschaft ein gutes Spiel gezeigt, am Ende hat es aber nicht gereicht.
Georg Kämpf (Trainer Tigers Tübingen): “Ich denke, es war für die Zuschauer ein gutes und schönes Basketballspiel. Wir haben im letzten Viertel gut gespielt. Es gab zwei, drei Szenen in den finalen zehn Minuten, die wir überstanden und am Ende dann die Nerven behalten haben. Uns ist es gelungen, die beste Rebound-Mannschaft der Liga auszukontern. Dazu ist es uns gelungen, einige Stärken der Gäste aus dem Spiel zu nehmen. 101 erzielte Punkte haben uns natürlich gut getan, da unsere Defensive leider immer noch zu viele Zähler kassiert. Insgesamt geht der Sieg in Ordnung, da die Mannschaft großes Herz gezeigt hat, wichtige Würfe getroffen hat und immer cool geblieben ist.”
Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:
1. Minute: Die Tigers beginnen die Begegnung mit Tyler Laser, Reed Timmer, Elijah Allen, Enosch Wolf und Robertas Grabauskas.
3. Minute: Beide Teams starten mit großer Intensität. Es steht 5:5-Remis. Die Kämpf-Truppe hat noch kein Foul kassiert.
6. Minute: Das Spiel bleibt immens ausgeglichen. Keiner Mannschaft gelingt es vorerst, einen Vorsprung zu erspielen. Phoenix-Akteur Robin Lodders ist mit der Betreuung von Timmer beauftragt. Harris nimmt beim Stand von 13:11 seine erste Auszeit.
8. Minute: Die Feuervögeln können sich eine kleine Führung herausspielen. Nationalspieler Jonas Grof übernimmt Verantwortung. Er muss mit sechs Punkten, aber nach dem zweiten Foul auf der Bank Platz nehmen. Spielstand: 20:15. Wenig später nimmt Kämpf seine erste Auszeit.
9. Minute: Die Partie muss wegen technischen Problemen bereits zum dritten Mal unterbrochen werden. Die 24-Sekunden-Ersatzanlage wird aufgebaut, die Kontrahenten halt sich inzwischen warm. Nach knapp zehn Minuten wird das Spiel fortgesetzt.
10. Minute: Nemanja Nadjfeji und Kris Davis beschließen den ersten Abschnitt mit jeweils einem Dreier. Durch die Unterbrechungen sind beide Kontrahenten noch nicht im Rhythmus. Die Feuervögeln sind bisher einen Tick besser. Spielstand: 25:20.
12. Minute: Hagen gelingt der bessere Start ins zweite Viertel. Mit dem dritten Dreier in Serie und einem Korbleger von Javon Baumann steht es 32:24 für die Harris-Truppe.
15. Minute: Die Tigers bleiben dran. Timmer wird beim Dreier von Alex Herrera gefoult. Der 23-Jährige trifft zwei der drei Würfe zum 34:36. Die Gäste spielen nun eine Zonenverteidigung.
16. Minute: Bozo Djurasovic gelingt der 36:36-Ausgleich. Die Tigers können einen 14:4-Lauf verzeichnen.
17. Minute: Wolf und Allen verwandeln vier weitere Punkte. Die Raubkatzen haben in dieser Phase Glück mit einigen Entscheidungen der Referees. Harris nimmt beim Stand von 36:40 die nächste Auszeit.
20. Minute: Die Schlussphase gehört den Raubkatzen. Vor allem Timmer zieht immer wieder unwiderstehlich zum Korb und erzielt Punkte. Nach dem Rückstand zu Beginn des zweiten Abschnitts können die Gäste das Spiel drehen. Vor allem gegen die Zone der Kämpf-Truppe tat sich der Gastgeber in der Offensive schwer. Halbzeitstand: 49:44. Laser ist mit zehn Zählern der bisher beste Punktesammler. Bei den Feuervögeln kann Davis neun Punkte verbuchen. Auffallend ist, dass die Tigers das Reboundduell gegen Hagen vorerst mit 19:11 für sich entscheiden können. Fallen die Würfe noch aus der Distanz (1/6), kann die Partie gewonnen werden. Let`s go Tigers!
23. Minute: Das Spiel geht genau so intensiv weiter. Das Hagener Publikum wartet auf den Ausgleich. Noch halten die Gäste den Vorsprung. Spielstand: 53:49.
25. Minute: Die Begegnung bleibt enorm spannend. Beide Kontrahenten kämpfen mit viel Herz. Ein Ausgang ist überhaupt nicht vorherzusagen. Spielstand: 58:57.
26. Minute: Harris nimmt nach einem Korbleger von Wolf seine nächste Auszeit. Dominik Spohr ist mit 15 Zählern Topscorer der Partie.
28. Minute: Die Tigers können den minimalen Vorsprung halten. Jedoch machen beide Teams nun vermehrt Fehler. Spielstand: 64:60.
30. Minute: Kampf und Einsatzbereitschaft stimmen. Das Spiel bleibt eng, die Tigers können sich trotz dem Druck des Hagener Publikums behaupten. Mit der letzten Aktion des dritten Viertels führen die Schwaben dank zweier Zähler von Graubauskas mit 72:65. Laser ist mit 17 Zählern, davon sieben Punkte im dritten Viertel, bester Scorer der Partie.
32. Minute: Hagen kommt besser in den Schlussabschnitt. Joel Aminu verkürzt von der Freiwurflinie auf 72:74.
33. Minute: Es ist passiert! Marco Hollersbacher gelingt mit dem dritten Dreier die 75:74-Führung. Das Publikum ist da! Im Gegenzug trifft Timmer einen Dreier mit Foul. Kämpf nimmt beim Stand von 77:75 das nächste Timeout.
35. Minute: Die Harris-Truppe geht erstmals seit Minute 15 (36:34) wieder in Führung. Grof trifft einen Dreier zum 79:78. Laser kontert per Dreier aus der Distanz zum 81:79.
37. Minute: Ausgerechnet der Jüngste im Team der Tigers behält die Nerven: Nemanja Nadjfeji trifft seinen zweiten Dreier zum 86:79 – gleichzeitig der Abschluss eines 7:0-Laufs. Der 18-Jährige ist bereits bei acht Zählern angelangt. Auszeit Hagen.
39. Minute: Laser geht voran und zieht die Mannschaft mit. Dem US-Amerikaner gelingen sechs Zähler in Serie zum 92:84. Der 30-Jährige ist mit 26 Zählern bester Punktesammler. Harris nimmt seine letzte Auszeit.
40. Minute: Das Spiel ist nach einem Rebound von Wolf entschieden. Gleichzeitig wird der Kapitän gefoult und trifft beide Freiwürfe zum 96:87. Wenig später ist die Partie zu Ende, Tübingen siegt dank einer konzentrierten Leistung mit 101:89. Der Sieg verdient Respekt, erstmals konnten die Schwaben in einer schwierigen Spielstätte immer Paroli halten. Laser ist mit 27 Zählern Topscorer der Partie.
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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Besuch einer ehemaligen Raubkatze: RASTA Vechta sorgt in der easyCredit Basketball Bundesliga aktuell für mächtig Furore und viel Wirbel. Mitverantwortlich ist dabei auch Josh Young, von 2011 bis 2014 in Diensten der Raubkatzen aktiv und einst Publikumsliebling. Mittlerweile geht der 30-Jährige im dritten Jahr für das Team aus Niedersachsen auf Korbjagd. Mit achten Siegen in Serie ist die Mannschaft von Trainer Pedro Calles gegenwärtig erster Verfolger des noch ungeschlagenen Meisters und Tabellenführer aus München. Am gestrigen Freitag gewannen die Rastaner gegen den Mitteldeutschen BC mit 89:79. Young sorgte mit den letzten fünf Zählern der Partie für die finale Entscheidung. Der US-Amerikaner kam – in seiner wohl besten Saison seiner Karriere – trotz schwacher Quoten aus dem Feld am Ende auf zehn Zähler, vier Rebounds und vier Assists. Ein Teamkollege ist ein weiterer Bekannter: Tyrone Nash, im gleichen Zeitraum wie Young in Tübingen aktiv. Das freie Wochenende nutzte Young und machte sich am Samstag von Vechta auf den Weg nach Hagen. Reed Timmer egalisierte im letzten Jahr den Punkterekord von Young an der Drake University. Die beiden Spieler sind eng befreundet und stehen in regem Kontakt. “Es war schön, hier gewesen zu seinen”, so Young, der sich nach der Partie noch mit den wenig bekannten Gesichtern der Tigers Tübingen aus ehemaligen Zeiten austauschte.
Super Bowl im Blick: Für die US-Amerikaner steigt am morgigen Sonntag das erste große Sporthighlight des Jahres 2019. Im Mercedes-Benz-Stadium-Court zu Atlanta treffen die New England Patriots und den Los Angeles Rams im Super Bowl, dem Endspiel der National Football League (NFL), aufeinander. Setzen sich die Patriots mit Quarterback-Legende Tom Brady oder die jugendliche Unbekümmertheit um Rams-Spielmacher Jared Goff durch? Die US-Amerikaner in Diensten der Raubkatzen geben eine Einschätzung ab: Aaron Brennan drückt den Kaliforniern die Daumen. “Ich bin Fan der Indianapolis Colts. Zwischen den Colts und Patriots gibt es eine große Rivalität, deswegen muss ich den Rams die Daumen drücken”, sagt der 23-Jährige. Reed Timmer ist ein großer Fan der Green Bay Packers aus seinem Heimatstaat Wisconsin. Seine Expertise lautet: “Die Patriots sind Favorit, da sie mehr Erfahrung haben – bei den Spielern und im Trainerteam. Die Defense der Rams ist jedoch die beste in der NFL. Es könnte ein spannendes Spiel werden”, so Timmer, der wie sein Vorbild Aaron Rodgers von den Packers die Nummer 12 trägt. Tyler Laser ist einer der wenigen, den American Football nicht tangiert. Jedoch hat auch der 30-Jährige einen Tipp: “New England hat das beste Team und mit Bill Belichik den besten Coach. Sie werden gewinnen.” Die Auflösung gibt es am Montagfrüh ab 0:30 Uhr, ProSieben überträgt das Finale der größten Einzelsportveranstaltung der Welt live.
Betreuer-Duo auf Abwegen: Martin Kurz und Jochen Schmid sind seit vielen Jahren die Betreuer der Tigers Tübingen. In der Fasnetszeit steht Kurz aufgrund der fünften Jahreszeit den Raubkatzen im Spielbetrieb aber leider nicht zur Verfügung. Schmid fängt in der Regel diese Ausfälle auf, doch beim Spiel in Hagen musste auch der 37-Jährige passen. Grund war das eigene Basketballspiel. Mit dem TV Rottenburg spielte Schmid am Samstagmittag gegen den SV 03 Tigers Tübingen IV um die Legenden Volker Zürn, Philipp Janovsky und Manu Pasios. Der Spielverlauf war jedoch eine klare Angelegenheit für den Gastgeber. Die Unistädter setzten sich mit 83:45 durch. Der Spaß stand in dieser besonderer Partie jedoch im Vordergrund. Die Tigers wurden jedoch nicht alleine gelassen, Carlo Lechner sprang wie in der Vergangenheit des öfteren schon ein und versorgte das Team gemeinsam mit Physiotherapeut Johannes Katzmaier.