Richtig gut gespielt! Die Tigers schlagen Heidelberg mit einer Energieleistung 88:80
Die Tigers Tübingen haben ihre Negativserie mit zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Spielen vorerst beendet. Vor 2.000 Zuschauern in der Paul Horn-Arena hat die Mannschaft von Tigers-Interimstrainer Andy Hipsher die MLP Academics Heidelberg mit 88:80 (53:41) bezwungen. Für die Kürpfälzer war es gleichzeitig die vierte Niederlage in Serie. Schlüsselspieler bei den Raubkatzen war Marvin Smith, der mit 27 Punkten und zehn Rebounds sein bisher bestes Spiel für die Schwaben ablieferte.
Nach sechs gespielten Minuten sah es zunächst nicht gut aus für die Raubkatzen. Das Team von MLP Academics-Trainer Branislav Ignjatovic führte mit 18:10 und hatte das Heft fest in der Hand. Doch die Raubkatzen ließen sich nicht unterkriegen und spielten weiter nach vorne. Zuletzt hatten die Tübinger extreme Probleme bei den Distanzwürfen, gegen die Kurpfälzer wurde immer wieder der Zug zum Korb gesucht und dann auch erfolgreich abgeschlossen. Das zweite Viertel war eine Sahnevorstellung der Hipsher-Schützlinge, welches mit 34:19 an die Hausherren ging. Dies war die Basis für den neunten Saisonerfolg. Folglich ging man mit einer 53:41-Führung in die Pause.
Den Sieg über die Zeit gebracht
In der zweiten Halbzeit agierten die Gäste dann deutlich besser. Angeführt vom überragenden Davonte Lacy stand das Spiel mehrfach auf Messers Schneide. So beispielsweise nach 28 Minuten, als die Heidelberger auf 59:63 verkürzen konnten. Die Zuschauer im weiten Rund ahnten wieder Böses, doch dieses Mal kam es nicht so. Angeführt von Smith und Diante Baldwin mit 17 Zählern, neun Assists und sieben Rebounds brachten die Raubkatzen den Sieg über die Zeit. Mit 38:23 Rebounds präsentierten sich die Tübinger willensstark. Die Heidelberger legten am Ende nochmals alles auf eine Karte, doch die Schwaben hatten am heutigen Tag zumeist die bessere Antwort. Kurios: In den letzten 3:50 Minuten erzielten die Gäste keinen Zähler mehr. Die Tübingern in den letzten zweieinhalb Minuten nur noch zwei Punkte – völlig ungewöhnlich für ein enges Spiel in der Schlussphase.
Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am kommenden Samstag mit dem nächsten Heimspiel gegen die wiha Panthers Schwenningen. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena.
Die Stimmen
Andy Hipsher (Trainer Tigers Tübingen): “Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Dies war ein enorm wichtiger Sieg für das Team, die Fans und die ganze Stadt. Wir wussten, dass wir heute auf ein sehr gut gecoachtes Team treffen. Doch die Mannschaft hat von Beginn gezeigt, dass sie intakt ist und hat mit großem Willen gekämpft. Immer wenn es eng wurde, konnten wir gegenhalten und sind als Einheit zusammengestanden. Die Stärke im Rebound war heute sicherlich ein Faktor, doch alle eingesetzten Spieler haben ihren Anteil am Sieg. Mich freut auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Daran müssen wir anknüpfen und so die nächsten Aufgaben angehen.”
Branislav Ignjatovic (Trainer MLP Academics Heidelberg): “Glückwunsch an Coach Hipsher und die Tübinger Mannschaft zu diesem verdienten Sieg. Wenn man 15 Rebounds weniger hat, wird es schwierig ein Spiel zu gewinnen. Wir sind zunächst gut in die Partie gekommen und hätten eigentlich auch höher führen können. Doch im zweiten Viertel haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren. Im Spiel Eins gegen Eins konnten wir keine Akzente setzen. Das war spielentscheidend. Im dritten Viertel haben wir auf Zone umgestellt und sind dann näher herangekommen. Leider haben uns einige schlechte Angriff eine noch bessere Ausgangslage gekostet. Die Tigers konnten immer wieder kontern. Davonte Lacy hat uns mit einer unglaublichen Vorstellung im Spiel gehalten. Am Ende war er jedoch etwas müde und konnte nicht mehr richtig vollenden. Er trainiert erst seit ein paar Tagen mit dem Team. Ich bin schon lange im Geschäft, doch das war nach so wenigen Trainingseinheiten eine besonders starke Vorstellung von ihm. Am Ende hat uns als Team der letzte Wille gefehlt, dieses Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.”
Der Spielfilm
Erste Halbzeit
Erstes Viertel
1. Minute: Starting Five: Diante Baldwin, Kris Davis, Roland Nyama, Marvin Smith und Enosch Wolf.
2. Minute: Die Tigers führen mit 5:2. Alle Zähler gehen auf das Konto von Kapitän Wolf. Gleichzeitig startet man mit einer Zonenverteidigung.
4. Minute: Mit sechs Punkten in Folge holen sich die Kürpfälzer die erste Führung zum 8:7. Bei den Gästen nimmt sofort Point Guard Niklas Würzner das Heft in die Hand.
5. Minute: Tigers-Interimstrainer Andy Hipsher nimmt beim Stand von 10:12 bereits frühzeitig ein Timeout. In der Defense ist noch kein Ordnung vorhanden, das muss korrigiert werden.
6. Minute: Der Mannschaft von MLP Academics-Trainer Branislav Ignjatovic gelingt ein 10:0-Lauf, den erst Nyama stoppen kann. Spielstand: 12:18.
8. Minute: Der Kontrahent dominiert die Partie in der Anfangsphase und führt mit 22:14. Im Angriff tut man sich erneut schwer.
10. Minute: Das erste Viertel ist dabei. Mit fünf Punkten in Folgen kämpfen sich die Raubkatzen in das Spiel. Aus der Distanz folgt noch nichts. Nur ein Treffer bei fünf Versuchen. Spielstand: 19:22. Davonte Lacy führte die Punkteliste mit acht Zählern an.
Zweites Viertel
11. Minute: Sven Stammberger gelingt per Dreier der perfekt Auftakt in den zweiten Abschnitt. Es ist gleichzeitig der Ausgleich zum 22:22. Parallel nimmt Lacy mit seinem zweiten Foul erst einmal Platz auf der Bank.
13. Minute: Baldwin übernimmt Verantwortung und zieht immer wieder zum Korb. Entweder der US-Amerikaner ist erfolgreich oder er bekommt ein Foul zugesprochen. Mit zwei Freiwürfen gleicht der 25-Jährige zum 26:26 aus. Mit elf Zählern ist Baldwin nun Topscorer.
14. Minute: Ignjatovic ist nach gutem Beginn noch nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. Nach zwei Zählern von Davis per Korbleger zum 30:28 nimmt der Serbe seine zweite Auszeit.
16. Minute: Die Tigers präsentieren sich in dieser Phase des Spiel sehr positiv. An beiden Enden des Feldes gelingen gute Aktionen. Das ist wichtig für das Selbstvertrauen. Smith legt einen Dreier zum 38:30 nach. Es sind acht Zähler in Serie für die Schwaben.
18. Minute: Die Tigers zeigen heute Entschlossenheit. Immer wieder wird der gegnerische Korb attackiert. Davis gelingt ein Drei-Punkt-Spiel zum 45:35. Es ist die bisher höchste Führung in der Begegnung.
20. Minute: Beide Mannschaften gehen in die Halbzeitpause. Das zweite Viertel ist der bisher beste Auftritt der Raubkatzen seit vielen Wochen. Positiv: Es wird weiter der Zug zum Korb gesucht. 20 Mal dürfen die Tigers an die Linie treten, 17 Treffer werden erzielt, was einer guten Quote von 85 Prozent spricht. Das zweite Viertel geht mit 34:19 an die Schwaben. So kann es weitergehen! Davis und Nixon sind mit jeweils elf Punkten die besten Punktesammler im Spiel. Zudem hat Kapitän Wolf noch eine weiße Weste bei der Foulstatistik, das kann noch wichtig werden.
Zweite Halbzeit
Drittes Viertel
22. Minute: Beide Teams sind noch ohne Zähler im dritten Abschnitt. Es steht weiterhin 53:41. Nyama und Baldwin haben bereits drei Fouls angesammelt.
23. Minute: Wolf gelingt der erste Dunking des Begegnung, im Gegenzug kontert Lacy aus der Distanz. Spielstand: 55:45.
24. Minute: Hipsher nimmt rechtzeitig eine Auszeit. mit fünf Punkten in Serie verkürzen die Kurpfälzer auf 50:58.
27. Minute: Die Gäste sind wieder dran. In der Defense mit einer Zone und im Angriff wieder mit besseren Abschlüssen. Phillipp Heyden verkürzt auf 57:63.
29. Minute: Dem gut aufgelegten Smith gelingt ein wichtiges Drei-Punkt-Spiel zum 68:59. Mit 17 Zählern ist der US-Amerikaner nun bester Punktesammler.
30. Minute: Die Tübinger gehen mit einer 72:62-Führung in den finalen Schlussabschnitt. Gegen den Ende des Viertels können die Hipsher-Schützlinge die kurzfristige Schwächephase stoppen. Weiter werden die Punkte in der Zone gesucht, aus der Distanz wird nicht wild geschossen. Das ist positiv. Jetzt nochmals zehn gute Minuten auf das Parkett bringen!
Viertes Viertel
31. Minute: Erneut ein guter Auftakt für die Raubkatzen. Nach Pass von Baldwin legt Smith den Ball im Heidelberger Korb ab. Sebastian Schmitt kassiert noch ein Foul, Smith legt auch den Freiwurf in den Korb. Spielstand: 75:62.
33. Minute: So schnell es gehen. Neun Heidelberger Punkte in Serie und das Spiel ist wieder komplett offen. Spielstand: 75:71. Hipsher nimmt eine Auszeit.
36. Minute: Das Spiel ist nun komplett auf Messers Schneide. Smith gelingt erneut ein wichtiges Drei-Punkt-Spiel zum 82:77.
37. Minute: Ein artistischer Kunstwurf von Baldwin bringt das 84:80. Auszeit Heidelberg. Die Gäste treffen jüngst viele wichtige Dreier und machen das Spiel unnötig eng.
39. Minute: Smith ist der beste Spieler auf Seiten der Schwaben. Mit einem Mitteldistanzwurf holt der 25-Jährige das 88:80.
40. Minute: Das Spiel ist aus. Die Tigers Tübingen gewinnen mit 88:80. Die Raubkatzen haben vor allem Smith den Sieg zu verdanken.
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel
Neuzugang Davonte Lacy im Einsatz
In der letzten Saison spielten Roland Nyama und Davonte Lacy noch gemeinsam für die PS Karlsruhe LIONS zusammen. Beim 100:94-Sieg in Tübingen nach Verlängerung am drittletzten Spieltag der letzten Spielzeit 2018/2019 war der US-Amerikaner Matchwinner und bester Punktesammler der Begegnung. Satte 35 Zähler und acht Rebounds erzielte der 26-Jährige vor gut zehn Monaten. Auch beim Debüt im Trikot der Kurpfälzer demonstrierte Lacy seine Offensiv-Qualitäten, seine 20 Punkte reichten jedoch nicht zum Sieg gegen die wiha Panthers Schwenningen. Lacy wurde für den verletzten Shyron Ely nachverpflichtet. In seinem zweiten Spiel für seinen Arbeitgeber kam der US-Amerikaner auf 29 Zähler und vier Rebounds.
Regionalliga-Basketballer gelingt Derbysieg in Fellbach
Die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tigers Tübingen sind optimal in das neue Jahr 2020 gestartet. Im Lokalderby bei den REWE Aupperle Fellbach setzten sich die Schützlinge von Trainer Manu Pasions mit einem 83:79 (71:71; 37:39)-Erfolg. Nico Hihn, mit 28 Punkten bester Tübinger Punktesammler, brachte seine Farben Sekunden vor Schluss noch in die Verlängerung. Teilweise lagen die Pasios-Schützlinge schon zweistellig zurück. In der Extrazeit hatten die Gäste dank einer aufopferungsvollen Leistung dann das bessere Ende für sich. Der Sieg bedeutet sehr viel, da Mirjan Broening sich verletzt durch das Spiel kämpfte und Daniel Zacek die ganze Woche über krank war und ebenfalls auf die Zähne biss. “Das Spiel war der reine Wahnsinn. Nach der Partie sind sich die Spieler heulend in den Armen gelegen”, beschrieb Pasios die Gefühlslage nach dem Schlusspfiff. Mit dem zweiten Saisonsieg in Folge haben die Tübinger die rote Laterne an den MTV Kronberg abgegeben und gleichzeitig den Anschluss zum Tabellenmittelfeld hergestellt.
Young Tigers Tübingen ebenfalls im Einsatz
Am heutigen Sonntag starteten auch die beiden Teams der Young Tigers Tübingen in das Basketballjahr 2020. Dies ist auch der Grund, warum die Tübinger Youngster um Zacek, Broening und Emanuel Francisco nicht zum Kader gegen die MLP Academics Heidelberg gehörten. Somit standen Interimstrainer Andy Hipsher nur neun einsatzfähige Akteure zur Verfügung, für einen Einsatz von Philipp Neumann hat es nach seinem Muskelfaserriss in der Wade noch nicht gereicht. Die JBBL-Mannschaft von Trainer Jan Gipperich duellierte sich in München mit der Internationalen Basketball-Akademie. Gegen den Favoriten mussten die Schwaben den Kürzeren ziehen und unterlagen am Ende deutlich mit 57:84. Besser machte es das NBBL-Team von Trainer Kristian Borisov. Ebenfalls in der bayrischen Landeshauptstadt an den Start gehend, unterlag der Tübinger U19-Nachwuchs dem TS Jahn München mit 73:80.