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Tigers unterliegen bissigen Falcons – 55:73-Niederlage in Nürnberg

05 Jan 2019

Den Start ins neue Jahr hatten sich die Tigers Tübingen anders vorgestellt. Bei der Rückkehr von Besnik Bekteshi, der vor dem Jahreswechsel verletzungsbedingt vier Spiele in Serie verpasst hatte und heute auf das Parkett zurückkehrte, fand die Mannschaft von Head Coach Aleksandar Nadjfeji zu keinem Zeitpunkt ihren Rhythmus. Am Ende leuchtete eine verdiente 55:73-(20:36)-Niederlage gegen die Nürnberg Falcons BC von der Anzeigetafel. 

Bereits der Start ins Spiel gestaltete sich äußerst schwierig. Die Tigers taten sich schwer mit der physischen Verteidigung der Gastgeber, konnten sich kaum freie Würfe herausspielen und lagen bereits nach dem ersten Viertel mit 11:20 in Rückstand. Auch im zweiten Spielabschnitt wandelte sich das Bild nicht, Nürnberg blieb weiterhin das bessere und aggressivere Team, resultierend in eine deutliche 36:20-Führung zur Halbzeit. Dass die Tübinger ein großes Kämpferherz haben und sich in Spiele zurückarbeiten können, bewiesen sie in dieser Saison bereits mehrfach. Doch am heutigen Samstagabend fand man über die kompletten 40 Minuten kein Mittel gegen von Trainer Ralph Junge hervorragend eingestellte Nürnberg Falcons. Der mehr als gebrauchte Tag in der Offensive schlägt sich auch in den Zahlen nieder: 37,5 Prozent aus dem Feld, 5,5 Prozent von der Dreierlinie, eine Freiwurfquote von 52,2 Prozent sowie 15 Ballverluste standen am Ende für die Schwaben zu Buche. Auch das Rebound-Duell ging mit 29:46 klar an die Hausherren, bei denen Ishmail Wainright mit 17 Punkten, 15 Rebounds und sechs Assists zum Mann des Spiels avancierte. Auch der ehemalige Tiger Robert Oehle erwischte mit 20 Zählern, acht Abprallern sowie einer perfekten Trefferquote aus dem Feld (9 von 9) einen sehr guten Abend. Bei den Tigers war Enosch Wolf mit 26 Punkten und elf Rebounds mit Abstand bester Akteur, Tyler Laser kam auf 13 Zähler sowie vier Assists. Weiter geht’s für die Tigers Tübingen am Freitag (20 Uhr, Paul Horn-Arena) mit einem Heimspiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES.

Die Stimmen:

Ralph Junge (Trainer Nürnberg Falcons BC): “Das war heute ein extrem wichtiger Sieg für uns. Die Halle war voll und die Stimmung war super. Vor dem Spiel lag unser Fokus hauptsächlich auf den beiden Guards Tyler Laser und Reed Timmer. Sie in den Griff zu bekommen, ist uns sehr gut gelungen. Dass man mit 19 verworfenen Freiwürfen eine Partie so deutlich gewinnt, ist selten. Mit der Defensivleistung meiner Mannschaft bin ich heute sehr zufrieden.”

Aleksandar Nadjfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Ich möchte Ralph Junge zur Leistung seiner Mannschaft gratulieren. Wir konnten gegen die Physis der Falcons nicht dagegenhalten, haben unsere Dreier nicht getroffen und hatten beim Rebounding Probleme.”

Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:

1. Minute: In das erste Spiel des neuen Jahres starten die Tigers mit Tyler Laser, Reed Timmer, Nemanja Nadjfeji, Elijah Allen und Robertas Grabauskas.

2. Minute: Falcons-Scharfschütze Jackson Kent wirft einen Airball von der Dreierlinie, Laser vergibt zwei Freiwürfe – nervöser Beginn beider Kontrahenten.

5. Minute: Ein Distanztreffer von Ishmail Wainright bringt die Gastgeber mit 9:4 in Führung. Die Tigers finden offensiv bislang keinen Rhythmus, die Franken verteidigen hochintensiv und leidenschaftlich.

6. Minute: Mit einem Dunking erhöht Moritz Sanders auf 13:4 für Nürnberg – Auszeit Tübingen. Kurz darauf betritt Besnik Bekteshi nach rund einmonatiger Verletzungspause wieder das Parkett.

7. Minute: Marvin Omuvwie trifft von außen und bringt die Halle damit zum Kochen, Nürnberg führt 16:4. Tigers-Neuzugang Brian Harper wird zum ersten Mal eingewechselt.

10. Minute: Kurz vor der Viertelpause verwandelt Enosch Wolf einen wichtigen Korbleger mit Foul, der fällige Freiwurf verfehlt jedoch sein Ziel. Nach zehn Minuten führen die fränkischen Falken mit 20:11.

13. Minute: Traumhaftes Anspiel von Bozo Djurasovic auf Reed Timmer, der per Layup abschließt und sein Team somit auf 15:25 an die Franken heranrücken lässt. Falcons-Coach Ralph Junge bittet zur Auszeit. Während die Schwaben defensiv jetzt deutlich besser in der Partie sind und die Gastgeber zu schwierigen Würfen zwingen, läuft es im Angriff weiterhin nicht rund.

15. Minute: Mit Enosch Wolf, Robertas Grabauskas und Nemanja Nadjfeji sind drei Tübinger zu einem frühen Zeitpunkt mit jeweils zwei Fouls belastet. Die Teamfoul-Grenze im zweiten Viertel ist bereits überschritten. Wenig später kassiert Wolf, der bis dato ein gutes Spiel macht, sein drittes Foul.

16. Minute: Nils Haßfurther erhöht mit einem Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie auf 32:17 für die Falcons.

18. Minute: Auch der andere Tübinger Center, Robertas Grabauskas, ist – genauso wie Wolf – nun mit drei Fouls vorbelastet. Für die Tigers ist der Korb weiterhin wie vernagelt, erst 19 Punkte stehen für die Tübinger 2:43 Minuten vor der Halbzeit auf dem Scoreboard.

20. Minute: Grabauskas foult Robert Oehle beim erfolgreichen Korbleger und darf sich somit im gesamten Spiel kein Vergehen mehr erlauben. In einer Partie auf – zumindest offensiv – mehr als überschaubarem Niveau auf beiden Seiten führen die Nürnberg Falcons zur Halbzeit verdient mit 36:20. Der Vorsprung könnte sogar noch höher ausfallen, wenn die Gastgeber von der Freiwurflinie (7 von 17) treffsicherer agieren würden. Die Tigers kämpfen und können defensiv immer wieder Akzente setzen, im Angriff geht bislang jedoch gar nichts. 24,0 Prozent aus dem Feld, kein erfolgreicher Dreier bei zehn Versuchen sowie zehn Ballverluste sprechen eine deutliche Sprache.

21. Minute: Vier schnelle Nürnberger Punkte zwingen Nadjfeii zur ganz frühen Timeout nach 56 Sekunden im zweiten Durchgang – 20:40 aus Tigers-Sicht.

23. Minute: Für Grabauskas ist die Begegnung mit fünf Fouls vorzeitig beendet.

24. Minute: Zwei krachende Dunkings in Serie von Wainright und Oehle bedeuten einen 44:22-Zwischenstand für die Falken – nächste Auszeit Tübingen.

26. Minute: Wolf verwandelt den ersten Tigers-Dreier der Partie. Jedoch gelingt es nun nicht mehr, die Nürnberger – vor allem in der Zone – am Punkten zu hindern. Die Mannschaft von Coach Ralph Junge liegt mit 53:31 in Front.

30. Minute: Nach drei Vierteln liegen die Raubkatzen mit 38:57 im Hintertreffen. Gegen abgeklärte und gut eingestellte Franken scheint ein Comeback kaum vorstellbar. Vor allem Ex-Tübinger Oehle ist im dritten Spielabschnitt mit 14 Zählern nicht zu stoppen.

32. Minute: Exzellente defensive Sequenz der Falcons, die die Tigers zur Verletzung der 24-Sekunden-Regel zwingen. Nach zwei Minuten sind im letzten Viertel noch keine Punkte gefallen.

34. Minute: Laser trifft aus der Mitteldistanz zum 42:58. Eine Aufholjagd bahnt sich jedoch weiterhin – auch aufgrund der klaren Rebound-Unterlegenheit – nicht an.

35. Minute: Marcell Pongo trifft den Dreier zum 61:43. Darauf schließt der starke Wolf, der sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage stemmt, per Dunking ab.

38. Minute: Das Spiel plätschert nun vor sich hin. Die Nürnberger lassen weiterhin einiges von der Freiwurflinie liegen, führen zwei Minuten vor Schluss dennoch uneinholbar mit 71:48. Nadjfeji ruft seine Mannschaft erneut zur Auszeit zusammen.

40. Minute: Die Tigers Tübingen verlieren mit 55:73 in Nürnberg. Jetzt gilt es, beim kommenden Heimspiel gegen Rostock ein anderes Gesicht zu zeigen.

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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel: 

Harper debütiert: Nach der rechtzeitigen Erteilung der Arbeitsgenehmigung lief Neuzugang Brian Harper heute erstmals für die Tigers Tübingen auf. Der 33-Jährige, der seit Ende Dezember in Tübingen verweilt, kommt für Trier und Bremerhaven auf insgesamt 66 Einsätze in der easyCredit BBL. Beim heutigen Debüt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga erzielte der athletische Forward drei Punkte in 11:59 Minuten Einsatzzeit.

Verspäteter Heim-Auftakt: Eigentlich hätte die Spielzeit für die Nürnberg Falcons am 22. September mit einem Heimspiel gegen die VfL Kirchheim Knights beginnen sollen. Doch daraus wurde nichts: Kurz vor Saisonbeginn wurde die Heimspielstätte der Falken, die Halle im Berufsbildungszentrum, aufgrund baulicher Probleme an der Wandverkleidung gesperrt. Im Anschluss mussten zahlreiche Heimspiele verlegt werden, bis eine mobile Ersatz-Halle am Airport Nürnberg fertiggestellt werden konnte. Am 18. November war es dann soweit, als die RÖMERSTROM Gladiators Trier in der 1.540 Zuschauer fassenden Halle am Nürnberger Flughafen gastierten. Auch wenn die Falcons die Partie mit 61:81 verloren, war die Freude bei allen Beteiligten groß, endlich wieder vor den eigenen Fans zu spielen.

Fanclub-Wochenende: Jährlich verbinden die Neckar Tigers, offizieller Fanclub der Raubkatzen, beim Fanclub-Wochenende ein Auswärtsspiel der Tigers mit einer Übernachtung im jeweiligen Spielort. Dieses Jahr führte es die treuen Anhänger nach Nürnberg. Bereits am heutigen Samstagmorgen machten sich rund 40 Neckar Tigers-Mitglieder auf den Weg nach Franken. Neben dem Besuch des Spiels steht morgen noch eine Stadtführung an, bevor es am Nachmittag zurück nach Tübingen geht. Wie gewohnt, waren auch die Supporters Tübingen in der Halle am Airport Nürnberg vor Ort. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!

von Tobias Fischer