Topspiel in Jena

25 Dez 2021

Zweiter gegen Dritter, das Topspiel des 15. Spieltags steigt am Montag, den 27. Dezember 2021, in Thüringen. Dabei empfängt Medipolis SC Jena die Tigers als Tübingen. Beide Kontrahenten haben bereits elf Siege auf dem Konto, der Gastgeber nur deren zwei Niederlagen. Die Mannschaft von Trainer Danny Jansson musste das Parkett drei Mal als Verlierer verlassen. Bisher grüßten die Thüringer von der Tabellenspitze, nach der 81:94-Niederlage bei den ROSTOCK SEAWOLVES ist das Team aus Mecklenburg-Vorpommern neuer Spitzenreiter in der BARMER 2. Basketball. Hochball ist um 18 Uhr in der Sparkassen Arena. Leider muss die Partie ohne Zuschauer ausgetragen werden. Die Landesverordnung erlaubt derzeit kein Publikum. Somit gewinnt der Livestream bei sportdeutschland.tv für die Anhänger beider Fanlager eine noch größere Bedeutung.

Julius Wolf weiter Identifikationsfigur und Leistungsträger

Im Sommer endete die Schaffenskraft von Frank Menz in Jena, nachdem der ehemalige Bundestrainer von 2002 bis 2006 und von 2019 bis 2021 die Thüringer betreute. Neuer Kommandogeber an der Seitenlinie ist DomenikReinboth, das langjährige Gesicht des TEAM EHINGEN URPSRING. Für den 38-Jährigen eine neue spannende Aufgabe, weil der gebürtige Düsseldorfer nun ein Spitzenteam in Liga zwei betreut. Die Messlatte liegt jedoch hoch: Die Thüringer wollen nach dem Abstieg im Jahr 2019 wieder zurück ins deutsche Basketball-Oberhaus. Neben Reinboth wurde auch die Mannschaft personell neu aufgestellt. Geblieben sind Identifikationsfigur Julius Wolf, Stephan Haukohl, Vuk Radojicic, Lorenz Bank und Rafael Rodrigues. Vor allem der Verbleib von Kapitän Wolf erzeugte beim kommenden Gegner der Schwaben große Erleichterung. Neben 13,3 Zählern und 5,4 Rebounds gewinnt der jüngere Bruder von Enosch Wolf auch mit seiner menschlichen Komponente große Bedeutung für die Reinboth-Truppe. Bereits seit 2013 wirkt der Big Man an der Saale.

Mit der Verpflichtung von Brandon Thomas verzeichnete der kommende Gegner der Raubkatzen im Sommer wohl die spektakulärste Neuverpflichtung. Sieben Jahre spielte der inzwischen 37-Jährige bereits im deutschen Basketball-Oberhaus. Braunschweig, Quakenbrück, München und zuletzt drei Jahre in Gießen lauteten die Stationen des US-Amerikaners. Dass Thomas eine große Rolle bei Reinboth einnimmt, belegt schon die Einsatzzeit von über 30 Minuten pro Partie. Mit 15,2 Zählern, 3,9 Rebounds und 2,7 Assists ist der Shooting Guard Topscorer bei Medipolis SC Jena. Markenzeichen ist auf jeden Fall sein gutes Händchen aus der Distanz, 42,5 Prozent aller Würfe landen in der gegnerischen Reuse. Weitere Leistungsträger sind Alexander Herrera (12,2 ppg, 6,5 ppg), Spielmacher Rayshawn Simmons (11,6 ppg, 8,0 apg, 4,2 rpg) und Moritz Plescher (8,8 ppg, 3,7 rpg). Energizer und bester Verteidiger im Team ist Nico Brauner, der nach zwei Jahren bei den Kirchheim Knights in Jena eine neue Herausforderung angenommen hat. Jena ist das zweitbeste Offensivteam (90,0 ppg) und bei den Rebounds (39,9 ppg) und verteilt die drittmeisten Asssits (21,4 apg) in der Liga – Werte einer Spitzenmannschaft.

Aufarbeitung gegen Schwenningen ist Vorbereitung gegen Jena

Über die Weihnachtsfeiertage sind die Raubkatzen nur kaum zur Ruhe gekommen. Am ersten Weihnachtsfeiertag stand am Abend schon wieder die erste Trainingseinheit auf dem Programm. Und die Einheit dürfte länger ausfallen, vor allem in der Videoanalyse. “Wir haben gegen Schwenningen überhaupt kein gutes Spiel gemacht. Es sind sicher 80 Szenen, die wir aufbereiten können”, sagt Jansson vor dem Duell gegen Jena. Konstanz ist das große Stichwort beim Kommandogeber der Raubkatzen. “Wir tun uns gerade in jedem Spiel enorm schwer, weil wir in vielen Bereichen keine Konstanz auf das Feld bringen können. Wir müssen ehrlich sein, dass zuletzt auch das Glück auf unserer Seite war”, betont Jansson. Gegen Schwenningen waren zudem Timo Lanmüller, Erol Ersek und Mateo Šerić in der Offensive ohne Punktausbeute leider überhaupt keine Faktoren.

Dennoch verspricht die Begegnung Spannung. Jena will die Niederlage gegen Rostock wettmachen, Tübingen wieder besser spielen. Die Aufgabe ist auf jeden Fall groß, weiß auch Jansson. “Jena gehört personell zu den stärksten Teams der Liga. Die bisherige Bilanz belegt dies auch. Sie sind auf allen Positionen quantitativ und qualitativ gut besetzt. Das wird für uns erneut eine echte Herausforderung. Simmons ist der Motor im Angriff, unter den Körben haben sie gute Spieler und über Thomas und Wolf verfügen sie über ausreichend Erfahrung. Wir müssen aber primär auf uns schauen und unsere Hausaufgaben erledigen, erst dann sind wir in dieser Partie konkurrenzfähig”, betont der 42-Jährige. Die Raubkatzen machen sich am Montagvormittag auf den Weg gen Thüringen. Mit dabei sind auch hoffentlich alle zwölf Akteure. Ryan Mikesell knickte zwar mit dem rechten Sprunggelenk um, konnte aber weiterspielen und avancierte abermals mit 23 Zählern zum Topscorer der Schwaben. Pikant: Gegen Jena absolvierte Tübingens Nummer 33 im Februar diesen Jahres sein erstes Spiel im Trikot der Tigers Tübingen.

Erfreulich zu vermelden ist, dass (vorerst) keine Geisterspiele in Baden-Württemberg geplant sind. Ab kommenden Montag dürfen Sportveranstaltungen bis maximal 500 Zuschauern ausgetragen. Für das Heimspiel gegen Trier am 2. Januar 2021 werden wir Anfang kommender Woche informieren.