Trier gewinnt das erste Spiel in den Playoffs gegen Tübingen
Die Tigers Tübingen haben das erste Spiel in den Playoffs bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier vor 4.034 Zuschauern in der SWT Arena zu Trier mit 86:105 (48:53) verloren. Es war ein typisches Playoff-Spiel mit großem Einsatz von beiden Kontrahenten. Die Raubkatzen kamen nicht gut ins Spiel, nach vier Minuten lagen die Schützlinge von Trainer Eric Detlev mit 3:12 im Hintertreffen. Im weiteren Verlauf kämpften sich die Schwaben in die Partie. David Cohn glich die Begegnung 118 Sekunden vor der Halbzeitpause zum 45:45 aus. Zu einer Führung reichte es für die Gäste aber nicht. In der zweiten Halbzeit waren die Schützlinge von Jacques Schneider dann das bessere Team. Schritt für Schritt zogen die Moselstädter Punkt um Punkt davon. Der 105:86-Endstand war gleichzeitig der höchste Vorsprung für den Sieger im Spiel. Topscorer des Spiels war Samuel Idowu mit 21 Zählern für die Raubkatzen, der sich zudem neun Rebounds sicherte. Vincent Neugebauer gelang mit zwölf Punkten und zehn Rebounds ein Double Double. Beim Gastgeber punkteten fünf Akteure zweistellig, angeführt von Marcus Graves mit 18 Zählern. Die Rebounds gingen mit 50:44 an Trier, dazu die Assists mit 20:13. Gegen die offensive Qualität der Moselstädter war an diesem Abend trotz einer beherzten Leistung der Detlev-Truppe nur wenig möglich. Die VET-CONCEPT Gladiators Trier gehen in der Viertelfinal-Playoff-Serie damit mit 1:0 in Führung.
Schiedsrichter: Edris Naim, Milutin Jelenic, Michael Oesterle
Kommissarin: Carolin Hauke-Paskuy
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Weiter geht es in der Playoff-Serie mit dem zweiten Spiel am Samstag, den 3. Mai 2025, in Tübingen. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse. Mit einem Sieg können die Raubkatzen die Serie auf 1:1 ausgleichen, drei Erfolge sind für den Einzug ins Halbfinale nötig.
Erstes Viertel (28:18):
Behnam Yakhchali eröffnete das Spiel mit zwei Freiwürfen nach 51 Sekunden zum 2:0 für Trier. Nach 68 Sekunden musste Idowu mit zwei frühen Fouls auf der Bank Platz nehmen. Der Gastgeber startete mit viel Energie, die Raubkatzen waren sichtlich beeindruckt. Neugebauer traf bei noch 7:34 Minuten auf der Uhr den ersten Tübinger Punkt von der Freiwurflinie zum 1:4-Zwischenstand. Weiter ging es nur in Richtung Korb der Schwaben, die sich selbst zu viele Fehler leisteten. Nach 3:51 gespielten Minuten musste Detlev beim Stand von 3:12 die erste Auszeit des Spiels in Anspruch nehmen. Beide Kontrahenten agierten in der Anfangsphase mit einer Zone in der Defense. Beide Teams suchten in der Folge viele Abschlüsse, die Tigers kamen etwas besser ins Spiel. Kenny Cooper verkürzte per Korbleger nach sechs Minuten auf 10:17. Die Schneider-Schützlinge nahmen auch immer wieder das Publikum in der gut gefüllten SWT Arena mit. Amir Hinton vollendete ein Dreipunktspiel nach sieben Minuten zum 22:14 für die Moselstädter. Mit der Einwechslung von Kapitän Till Jönke wurde die Partie aus Tübinger Sicht etwas besser. Dennoch lagen die Trierer weiter in Front. Evans Rapieque erzielte in der Schlussminute das 28:16. Aus der Distanz sollte bei den Raubkatzen jedoch nur wenig fallen. Nur zwei Treffer bei neun Versuchen (22 Prozent) sollte den Gästen gelingen. Final ging der Gastgeber mit einem 28:18-Vorsprung ins zweite Viertel. Topscorer waren Clayton Guillozet und Maik Zirbes für Trier mit jeweils sechs Punkte, Neugebauer und Cooper kamen für Tübingen als beste Schützen auf jeweils fünf Punkte. Die Rebounds lagen mit 13:10 bei der Detlev-Truppe.
Zweites Viertel (25:30):
Cooper eröffnete den zweiten Abschnitt nach 14 Sekunden mit zwei Punkten zum 20:28-Zwischenstand. Der Gastgeber attackierte oft den Korb der Schwaben, wo man auch einen deutlichen Vorteil hatte. Jönke verkürzte nach zwölf Minuten per Dreier auf 26:32 – die Raubkatzen waren nun im Spiel angekommen. Idowu machte seine Sache offensiv wie defensiv trotz zweier Fouls exzellent. In Minute 13 verkürzte der 27-Jährige auf 28:33 – Schneider nahm bei noch 7:12 Minuten auf der Uhr ebenfalls seine erste Auszeit. Silas Oriane erzielte bis zur 15. Minute fünf Zähler in Folge zum 33:38 für seine Farben, das Spiel war weiter wahnsinnig intensiv. Die Schiedsrichter mussten viele knifflige Entscheidungen treffen. Bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier war Yakhchali weiter der Dreh- und Angelpunkt im eigenen Spiel. Der Iraner war bereits bei acht Zählern angelangt. Zirbes kassierte in Minute 16 ein normales und ein technisches Foul, wutentbrannt ging der 35-Jährige daraufhin auf die Bank. Cooper traf einen Freiwurf, Idowu legte zwei Freiwürfe zum 38:40 bei noch 4:44 Minuten auf der Uhr nach. Das Publikum wurde weiter leiser als Cooper in Minute 17 das 40:41 markierte. David Cohn glich die Begegnung seit dem Hochball per Dreier bei noch 1:58 Minuten auf der Uhr zum 45:45 erstmalig wieder aus. Schneider nahm 22 Sekunden später die nächste Auszeit wahr. Das Trierer Publikum war hörbar abgekühlt, die Tübinger Fanfraktion machte weiter ordentlich Radau. Die Schlussphase des Viertels gehörte dann doch den Trierern, mit einem 8:3-Lauf zum 53:48 wurde die erste Halbzeit beendet. Topscorer der Begegnung war nun Idowu mit 13 Punkten, für den Gastgeber erzielten Zirbes und Guillozet mit jeweils zehn Zählern die meisten Punkte. Die Rebounds lagen mit 24:20 bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier.
Drittes Viertel (31:24):
Das Spiel gestaltete sich auch nach Wiederaufnahme auf Augenhöhe. Nach 22 Minuten lagen die Schneider-Schützlinge beim 57:52 weiter nur mit einigen wenigen Punkten in Front. Idowu war weiter gut im Spiel. Der US-Amerikaner netzte nach 23 Minuten aus der Distanz zum 55:59 ein. Der Tübinger Big Man spielte clever, trotz Foulbelastung. Die Partie hatte weiter ein hohes Tempo mit vielen Abschlüssen auf beiden Seiten. Beide Kontrahenten gaben nicht nach. Die Zuschauer bekamen weiter Playoff-Basketball vom Feinsten zu sehen, vor allem mit großem physischen Einsatz beider Teams. Nolan Adekunle sorgte nach 25 Minuten mit zwei Punkten zum 64:55 wieder für ein etwas besseres Polster für den Gastgeber. Das Spiel der Raubkatzen gestaltete sich nun etwas wild, einige Fehlwürfe waren zu notieren. Das Trierer Publikum war nun wieder auf Betriebstemperatur gekommen. Miles Tention traf in Minute 27 einen Dreier zum 63:68-Anschlusstreffer, auf der Gegenseite konterte Yakhchali umgehend mit zwei Zählern zum 70:63 für die Moselstädter. Die Schwaben erlaubten sich leider zu viele Fouls, sodass der Gegner der Tigers immer wieder an der Freiwurflinie stand und zu einfachen Punkten kam. Hinton schraubte den Vorsprung für den Gastgeber in Minute 28 mit zwei Punkten wieder auf zehn Zählern (73:63) hoch. Bei noch 2:08 Minuten auf der Uhr nahm Detlev beim Stand von 65:75 wieder eine Auszeit in Anspruch. Der Spielstand pendelte sich etwas ein. Graves gelang in den Schlusssekunden aus der Distanz zum 84:72-Zwischenstand nach 30 Minuten. Topscorer war weiterhin Idowu mit 21 Punkten, beim Gastgeber war Zirbes mit 14 Zählern bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 36:31 bei der Schneider-Truppe.
Viertes Viertel (21:14):
Graves eröffnete den finalen Abschnitt nach 33 Sekunden mit einem von zwei Freiwürfen zum 85:72. Trier drückte weiter auf das Tempo und wollte die Schwaben nicht wieder herankommen lassen. Roland sorgte in Minute 32 mit zwei Freiwürfen zum 87:72 für die bisher höchste Führung im Spiel. Neugebauer erzielte bei 7:48 Minuten auf der Uhr die ersten Tübinger Punkte 75:87 im Schlussabschnitt. Es wurde weiter hart um jeden Fall gekämpft. Bei 6:36 Minuten waren beide Teams schon bei vier Teamfouls angelangt, die Schlussphase versprach viele Freiwürfe. Oriane verkürzte nach 35 Minuten per Korbleger auf 79:89. Noch war die Begegnung nicht entschieden. Cooper wurde von den Trierern immer wieder hart in die Mangel genommen. Der US-Amerikaner musste alle seine bisherigen 14 Zähler mit viel Einsatz erkämpfen. Gegen die offensive Wucht des Gastgeber war für die Raubkatzen an diesem Tag aber kaum ein Mittel zu finden. Trier spielte sich so langsam in Richtung Sieg. Die Schwaben leisteten sich ihrerseits offensiv zu viele Fahrkarten. Jay Nagle erzielte in Minute 38 seinen ersten und einzigen drei Punkte zum 86:96. Es war jetzt die Frage, wer die 100-Punkte-Marke für Trier erzielen sollte. Es war schließlich Graves per Dreier zum 101:86, Detlev nahm 117 Sekunden vor dem Ende die nächste Auszeit. In der Schlussphase wurde das Endergebnis aus Trierer Sicht dann doch noch deutlich. Den ersten Sieg in den Playoffs musste sich die Schneider-Schützlinge aber hart erkämpfen. Endstand nach 40 Minuten: 105:86 für Trier.
Die Stimmen zum Spiel:
Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): “Das war ein heißer Tanz vor einer tollen Atmosphäre. Wir haben versucht, das Spiel lange offen zu halten. Das ist uns auch lange gelungen. In der zweiten Halbzeit ist uns etwas die Puste ausgegangen. Wir leben natürlich davon, dass wir gut treffen müssen. Trier ist eine starke Mannschaft und hat stark gespielt. Am Ende haben wir etwas abreißen lassen müssen. Trotz der Niederlage bin ich recht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben mutig gespielt und alles gegeben.”
Jacques Schneider (Trainer VET-CONCEPT Gladiators Trier): “Glückwunsch auch an Tübingen, das war ein attraktives Basketballspiel für die Fans. Wir haben unseren Gameplan bis auf das zweite Viertel recht konstant umgesetzt. Wir lagen nach allen Vierteln vorne. Aus dem Zwei-Punkte-Bereich sind uns starke 63 Prozent geglückt. Das waren Abschlüsse auf die wir uns vorbereitet haben. Wir haben ein schnelles Tempo gespielt, was zu diesem Vorsprung geführt hat. Fünf Spieler haben zweistellig gepunktet, das ist unsere DNA, das zeichnet uns aus. Die Arena hat uns mit unseren fantastischen Fans getragen. Die nächste Spiele werden jetzt noch härter.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten das erste Duell in den Playoffs bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier in Bestbesetzung antreten, so wie die letzten Partien auch. Trainer Eric Detlev konnte auf alle 13 Akteure zurückgreifen, Joshua Schwaibold wurde nicht für den Kader nominiert. Der 26-Jährige unterstützte das Team jedoch von der Bank aus. Ebenfalls vor Ort war Jamison Overton, für den die Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga nach dem vierten Auftritt beendet war. Im Spiel bei RASTA Vechta II riss sich der 26-Jährige Anfang März das Syndesmoseband im rechten Fuß. Nach der Operation bei Dr. Bernhard Schewe vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum in Tübingen und Mössingen befindet sich der US-Amerikaner in der Reha und gleichzeitig auf dem Weg der Besserung. “Mir geht es gut”, so Overton. Auch die Moselstädter konnten alle Akteure einsetzen. Behnam Yakhchali stand Trainer Jacques Schneider nach einer Operation am Auge wieder zur Verfügung. “Er war am Sonntag wieder im Training”, berichtete Triers Pressesprecher Alex Lessenich. Marten Linßen und Nolan Adekunle stand ebenfalls wieder im Kader.
Vielen Dank für den Support!: Die Raubkatzen wurden beim Spiel in Trier von knapp einem Dutzend Fans unterstützt. Mitglieder des Fanklubs Neckar Tigers e. V. und der Gruppierung Massimo 03 machten sich am Spieltag auf den Weg in die älteste Stadt Deutschlands und machten sich lautstark in der SWT Arena zu Trier bemerkbar. Aufgrund enormen Verkehrs trafen die Tübinger Fans erst kurz vor Spielbeginn an der Spielstätte ein. Wir bedanken uns für den Support, keine Selbstverständlichkeit an einem Werktag und bei prächtigem Wetter vor dem anstehenden langen Wochenende. Auch die Geschäftsstelle der Tigers Tübingen war fast komplett in Trier anwesend. Ein ganz besonderer Gruß geht an Triers Legende Axel “Aggy” Mock, der in seinem Wohnzimmer wieder anwesend war und die Spieler auf dem Spielfeld abklatschte!
Playoffs im Überblick: Am heutigen Mittwoch wurden auch die anderen drei Partien im Playoff-Viertelfinale gestartet. Science City Jena als Sieger der Hauptrunde setzte sich zum Auftakt gegen den Tabellenachten VfL SparkassenStars Bochum deutlich mit 99:75 durch. Die HAKRO Merlins Crailsheim besiegten Phoenix Hagen in einem engen Spiel mit 78:71. Den GIESSEN 46ers gelang bei den Eisbären Bremerhaven ein 109:98-Auswärtssieg nach Verlängerung. Damit klauten die Hessen den Heimvorteil. Interessant: Alle acht Mannschaften der Playoffs absolvierten ihre Spiele mit vollem Kader von zwölf Akteuren. Die zweiten Spiele der Serie steigen ebenfalls am Samstag, den 3. Mai 2025.