Tübingen gewinnt Krimi mit bester Offensivleistung in Bayreuth
Die Tigers Tübingen haben den Doppelspieltag mit einem Sieg abgeschlossen. Vor 2.032 Zuschauern in der Oberfrankenhalle bezwang die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth den gastgebenden BBC Bayreuth in einer offensiv-geprägten Partie mit 102:98 (48:52). Es war im neunten Spiel die bisher beste Leistung in der Offensive der Raubkatzen, gleichzeitig der siebte Saisonerfolg. Die Partie war von Beginn an hart umkämpft. Die Franken um Trainer Florian Wedell lieferten den Schwaben einen extrem harten Kampf. Erst in der Schlussphase konnten sich die Tigers Tübingen zum Sieg kämpfen. Nach 39 Minuten verkürzte Drew Buggs per Dreier auf 92:94. Kenny Cooper übernahm für die Raubkatzen erneut Verantwortung und ging voran. Sein Dreier zum 97:92 bei noch 65 Sekunden auf der Uhr war der Knackpunkt zugunsten der Gäste. Diesen knappen Vorsprung konnten die Schwaben über die Ziellinie bringen. Topscorer der Begegnung war jener Buggs mit 28 Zählern, gefolgt von Demarcus Demonia mit 25 Punkten. Cooper kam für die Raubkatzen ebenfalls auf 25 Zähler. Mit Melkisedek Moreaux (16 Punkte), Samuel Idowu (14) und Vincent Neugebauer (zehn) punkteten gleich drei weitere Akteure für Tübingen zweistellig. Moreaux machte mit elf Rebounds dazu ein Double Double. Das Reinboth-Team sicherte sich die Rebounds mit 34:30. Stark präsentierte sich der Gastgeber von der Freiwurflinie. 23 von 24 Treffer (96 Prozent) sollten gelingen. Noch wichtiger war die Dreierquote der Raubkatzen. Neun von 15 Versuchen (60 Prozent) gingen durch die Bayreuther Reuse. Der Sieger hatte beim 79:67 nach 30 Minuten die höchste Führung innen. Bayreuth hatte beim 50:43 den größten Vorsprung.
Schiedsrichter: Aleksander Moskovic, Edris Naim, Johann Geßner
Kommissarin: Theresa Maier
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Für die Tigers Tübingen geht es am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen RASTA Vechta II weiter. Gespielt wird am Sonntag, den 17. November 2024, um 18 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für die Partie gegen die Niedersachsen gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 16:45 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (19:21):
Von Beginn an unterstützte das Bayreuther Publikum die eigene Mannschaft intensiv und mit einer guten Stimmung. Die Schwaben waren jedoch gleich in der Partie. Philip Hecker erzielte in Minute drei das 4:2. Noch in der gleichen Minute traf Silas Oriane den ersten Dreier der Begegnung zum 7:2 für das Reinboth-Team. In der Defense agierte man zunächst mit einer Zone. Die Oberfrankenhalle kam erstmals nach genau vier Minuten zum Beben, als Rene Kindzeka aus der Distanz zum 5:8 aus Sicht der Franken traf. Die Partie war sehr kurzweilig mit vielen Aktionen an beiden Enden des Feldes. Marvin Heckel erhöhte in der siebten Minute mit einem Dreipunktspiel auf 14:7. Es folgte direkt ein Steal, welchen Vincent Neugebauer per Dunkung zum 16:7 abschloss. Beim BBC Bayreuth ging fast alles um ihren Topscorer Demarcus Demonia, der nach acht Minuten durch zwei Punkte das 9:16 erzielt. Der US-Amerikaner war schon bei sechs Zählern angelangt. Reinboth nahm nach einem 7:0-Lauf des Gegners zum 14:16 bei 1:42 Minuten auf der Uhrzeit die erste Auszeit im Spiel. Drew Buggs konnte gleich nach Wiederbeginn zum 16:16 ausgleichen. Auch Bayreuth war nun in der Begegnung angekommen. Jay Nagle konnte den 9:0-Lauf der Franken per Dreier zum 19:16 nach zehn Minuten beenden. Wenig später ging es mit dem Zwischenstand von 21:19 für die Gäste in die erste Viertelpause. Neugebauer war schon bei drei Fouls angelangt. Buggs war mit acht Punkten Topscorer der Partie, für Tübingen traf Samuel Idowu mit vier Zählern am besten.
Zweites Viertel (30:27):
Demonia erzielte nach 18 Sekunden per Dreier zum 22:21 die erste Führung für den BBC Bayreuth. Kapitän Till Jönke foulte nach 90 Sekunden Demonia beim Dreier, der US-Amerikaner verwandelte alle drei Freiwürfe zum 25:21. Bayreuth war in dieser Phase des Spiels nun etwas besser als die Gäste. Nat Diallo sorgte von der Linie für das 29:24 für die Franken, gespielt waren 13 Minuten. Bayreuth war wacher bei den Rebounds, dazu erlaubte man sich zu viele blöde Fouls. Diallo gelang in Minute 13 noch ein Dreipunktspiel zum 32:26. Die Raubkatzen suchten nun vermehrt Samuel Idowu unter den Körben, der nach 15 Minuten auf 30:32 verkürzen konnte. Reinboth handelte sich kurz danach ein technisches Foul ein, Demonia erzielte von der Freiwurflinie das 33:30. Die Bayreuther Fans unterstützten ihr Team prächtig, auch die Sitzplätze standen fast immer. Es herrschte eine gute Atmosphäre in der Oberfrankenhalle. Nach einem Korbleger von Kenny Cooper zum 36:37 nahm Wedell 3:42 Minuten vor der Halbzeitpause auch sein erstes Timeout. Die Raubkatzen hatten im weiteren Verlauf Probleme in der Defense. Demonia erhöhte nach 18 Minuten auf 44:38. Der Einsatz auf Tübinger Seite war dennoch da. Zur Wahrheit gehört auch, dass die Franken ein gutes Spiel absolvierten. In der Schlussminute kassierte die Tübinger Bank ein technisches Foul, Demonia traf zum 47:43. Der Frust auf der eigenen Seite war groß. Nach zwei weiteren Punkten von Demonia zum 49:43 nahm Reinboth 33 Sekunden vor der Pause seine zweite Auszeit. Demonia war schon bei 18 Zählern angelangt. Final ging Bayreuth mit einer 52:48-Führung in die Pause. Heckel gelang noch ein Buzzer Beater. Topscorer der Partie war Demonia mit 19 Zählern, für Tübingen kam Idowu auf zehn Punkte. Stark: Bayreuth verwandelte alle 18 Versuche von der Freiwurflinie.
Drittes Viertel (20:31):
Cooper erzielte nach 17 Sekunden den ersten Korb von der Freiwurflinie zum 49:52. Nach zwei weiteren Zählern von Idowu nahm Wedell nach 58 Sekunden bereits eine frühe Auszeit. Und Idowu holt nach 22 Minuten von der Linie die Führung zum 53:52 zurück nach Tübingen. Idowu kassierte bei noch 6:36 Minuten auf der Uhr bereits sein viertes Foul und musste auf der Bank Platz nehmen. Bis dahin gelang den Schwaben ein 9:0-Lauf zum 57:52, den erst Buggs mit zwei Freiwürfen zum 54:57 stoppen konnte. Das Spiel ging nun hoch und runter. Die Schwaben trafen vor allem aus der Distanz. Cooper erzielte nach 26 Minuten das 67:60. Bayreuth ließ sich aber nicht abschütteln und blieb stets in Reichweite. Der gut aufgelegte Hecker verwandelte nach 27 Minuten beide Freiwürfe zum 71:63. Die Zone der Raubkatzen funktionierte nun besser, dazu ließen die Franken nun auch einiges an Chancen liegen. Probleme hatten die Schwaben nun vermehrt mit Bayreuths Center Dejan Kovacevic, der immer wieder für gute Aktionen sorgte. So zum 67:72 nach 29 Minuten. Nach zwei weiteren Zählern von Jönke per Schnellangriff zum 78:67 nahm Wedell eine weitere Auszeit. Die Tigers waren zu dieser Phase der Partie Herr im Ring. Bayreuth erlaubte sich zahlreiche Fehler, welche die Schwaben ausnutzen konnten. Gut drei Sekunden (79:72) vor dem Ende des dritten Viertels nahm Reinboth ein weiteres Timeout. Mit diesem Spielstand ging es auch ins letzte Viertel. Demonia war mit 22 Zählern weiterhin Topscorer des Spiels, für Tübingen kamen Cooper und Idowu auf jeweils 14 Zähler.
Viertes Viertel (26:23):
Moritz Plescher eröffnete das letzte Viertel per Dreier nach 21 Sekunden zum 75:79. Gleichzeitig kassierte Diallo sein fünftes Foul und schied aus der Begegnung aus. Bayreuth gab sich aber noch lange nicht geschlagen, angeführt vom eigenen Publikum. Neugebauer erzielte die ersten vier Zähler für die Gäste zum 83:79 nach 33 Minuten. Reinboth nahm parallel eine Auszeit. Bei 6:17 Minuten sammelte Bayreuth sein fünftes Teamfoul, Cooper ging an die Linie und traf beide Freiwürfe zum 85:82. Die Begegnung war wahnsinnig spannend, eine Vorhersage über Sieg und Niederlage konnte noch lange getroffen werden. Für Idowu war bei 4:17 Minuten auf der Uhr ebenfalls das Spiel beendet, Buggs legte im 21. Versuch den ersten Korbleger daneben. Der zweite Wurf fand jedoch das Ziel zum 85:88. Die Crunchtime der Partie war schon längst eingeläutet. 128 Sekunden vor dem Ende führten die Raubkatzen mit 92:87. Auf Tübinger Seite nahm Cooper erneut Verantwortung und versenkte einen langen Dreier zum 97:92. Noch waren 65 Sekunden zu spielen. 37 Sekunden vor der finalen Sirene kassierte Plescher sein fünfte Foul, Cooper legte beide Freiwürfe zum 99:92 in den Bayreuther Korb. Auszeit Bayreuth. Moreaux war mit einem Freiwurf in der Schlussminute für den 100. Punkt verantwortlich, Spielstand 100:92. Wenig später war die Partie aus. Tübingen siegte mit 102:98.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Wir wussten, wie stark Bayreuth offensiv sein kann. Heute haben wir hier keinen guten Job gemacht, daran müssen wir unbedingt arbeiten. Gerade im dritten Viertel waren wir etwas weg und haben Bayreuth zurück ins Spiel kommen lassen. Dass darf uns so nicht passieren. Bayreuth hat heute auch ein gutes Spiel gemacht, vor allem mit Drew Buggs und Demarcus Demonia. Dejan Kovacevic ist heute aus dem Nichts gekommen und hat uns extrem wehgetan. Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel mit 200 Punkten. Für die beiden Coaches eher weniger.”
Florian Wedell (Trainer BBC Bayreuth): “Glückwunsch an Coach Domenik Reinboth zu diesem Sieg. Die Niederlage am Freitag hat uns sehr wehgetan. Das hat uns extrem traurig gemacht. Wir machen den Sport, um den Zuschauern Freude zu bereiten. Die Niederlage hat uns aber nicht runtergerissen. Die Reaktion der Mannschaft gegen ein Spitzenteam wie Tübingen heute war gut, ich bin stolz auf das Team. Wir wollten heute Energie auf das Feld bringen, das haben wir geschafft. Insofern kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben viele Sachen richtig gemacht und sind immer wieder zurückgekommen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen mussten die Partie beim BBC Bayreuth ohne Jonas Niedermanner bestreiten. Der 27-Jährige verletzte sich im Spiel gegen die PS Karlsruhe LIONS am Freitag. In der 38. Minute knickte Niedermanner beim erfolgreichen Dreier zum 74:69 mit dem rechten Sprunggelenk um. Die Partie konnte der Forward noch humpelnd zu spielen. Im Anschluss war jedoch eine deutliche Schwellung im Sprunggelenk aufgetreten. Erstbehandelt wurde der Tübinger Neuzugang von Teamarzt Prof. Dr. Philip Kasten vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum in Tübingen/Mössingen in der Umkleidekabine. Direkt im Anschluss wurde Niedermanner noch in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen genauer untersucht. Wie erwartet, ist der Bandaparat in Mitleidenschaft geraten. Nun heißt es Arbeit für die Physiotherapeuten Johannes Katzmaier und Benedikt Cords, um die Raubkatze mit der Nummer sechs schnellstmöglich wieder fit zu bekommen. Bei einem guten Heilungsverlauf könnte der 27-Jährige im Auswärtsspiel bei den EPG GUARDIANS Koblenz am 1. Dezember 2024 wieder mit von der Partie sein. Gute Besserung, Jonas Niedermanner. Der Gastgeber musste auf ein Trio um Tehree Horn, Vincent Baker Jr. und Luke Buggs verzichten.
“Mir geht es sehr gut”: Die Tigers Tübingen hatten sich in Bayreuth eventuell auf ein Wiedersehen mit Georg “Schorsch” Kämpf gefreut. Der inzwischen 68-jährige gebürtige Bayreuther wohnt weiterhin in seiner Heimatstadt. Ein Spielbesuch scheiterte an einer anderweitigen privaten Verpflichtung von Kämpf. “Mir geht es sehr gut”, übermitelte Kämpf, der von 1991 bis 1993, in der Saison 2003/2024 sowie die Rückrunde der Spielzeit 2019/2020 drei Mal als Trainer in Tübingen tätig war. Unter seiner Regie stiegen die Tübinger Basketball gleich zwei Mal in die erste Liga auf. Alles Gute für die Zukunft, Georg “Schorsch” Kämpf!
Neuer Klub für Zabaleta Carro: Hanot Zabaleta Carro war in der Saison 2022/2023 Co-Trainer unter Danny Jansson bei den Tigers Tübingen. Sein Name ist auch eng verbunden mit der Vize-Meisterschaft in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Nach nur einem Jahr trennten sich die Wege der Raubkatzen und des Spaniers. Der inzwischen 37-Jährige wechselte im Anschluss zum BBC Bayreuth nach Franken für ein Jahr. Seit dieser Runde 2024/2025 ist Zabaleta Carro nun in der Schweiz Co-Trainer bei den Lions de Genève. Mit fünf Siegen aus sechs Begegnungen belegt sein neues Team derzeit Rang zwei in der Schweiz. Alles Gute für die Zukunft, Hanot Zabaleta Carro!