Basketball 1. Bundesliga 2023/2024 9. Spieltag 26.11.2023 Tigers Tuebingen – EWE Baskets Oldenburg JUBEL Tigers; Erol Ersek und Zaccheus Darko-Kelly (v.li.) FOTO: Pressefoto ULMER / Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx

Überragende Mannschaftsleistung beim ersten Heimsieg – 93:84-Erfolg gegen die EWE Baskets Oldenburg

26 Nov 2023

Das erste HUMBA diese Saison ist geschafft! Mit einer couragierten Leistung gewannen die Tigers Tübingen vor 2.995 begeisterten Fans in der Paul Horn-Arena mit 93:84 (58:45) gegen die favorisierten EWE Baskets Oldenburg. Die Basis legten die Raubkatzen dieses Mal im ersten Viertel mit einer überragenden Wurfquote: 32:23 gewannen die Schwaben den Eröffnungsabschnitt und trotzten auch einer schwachen Phase im dritten Viertel (12:20), als das Spiel vermeintlich zugunsten der Gäste kippte. Doch im Schlussviertel trat dann ein Akteur in Erscheinung, der bisher eine eher unglückliche Saison spielte: Zaccheus Darko-Kelly erzielte in den letzten elf Minuten zwölf seiner insgesamt 14 Punkte und wurde nach dem Spiel ganz besonders geherzt von seinen Mitspielern. Die Mannschaft von Trainer Danny Jansson war beim 66:50 in der 25. Minute am höchsten in Führung, während die Norddeutschen beim 2:0 nach 31 Sekunden durch Len Schoormann ihren größten Vorsprung hatten. Topscorer der Raubkatzen war der “Neu-Deutsche” Erol Ersek mit 18 Punkten, Unterstützung bekam er von Jhivvan Jackson, der wegen Foulproblemen seine 16 Punkte in nur 19 Minuten erzielte, und Jimmy Boeheim mit 15 sowie Darko-Kelly mit 14 Zählern. Eine überragende Leistung brachte auch Kapitän Gianni Otto, der in Abwesenheit von Javon Masters und Aatu Kivimäki (siehe Dschungelgeflüster) das Spiel großartig organisierte und zwölf Assists einsammelte. Dazu überzeugten 28:17 Assists sowie eine Dreierquote von 53 Prozent (20 von 38 Treffern). Topscorer der Begegnung war DeWayne Russell mit 20 Punkten. Der zweite Sieg in Folge war also eine geschlossene Mannschaftsleistung der Tigers. Für die Schwaben war es der dritte Sieg im neunten Spiel. In der Tabelle klettern man dabei auf den 14. Tabellenplatz.

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Für die Tigers Tübingen geht es am Wochenende weiter mit dem Auswärtsspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim. Gespielt wird am Samstag, den 2. Dezember 2023, um 20 Uhr in der Arena Hohenlohe in Ilshofen.

Erstes Viertel (32:23):

Die Tigers starteten gut ins Spiel und erspielten sich offene Würfe. Zudem fielen die Distanzwürfe zu Beginn. Der Lohn war eine 6:2-Führung nach zwei Minuten. Die Gäste um Trainer Pedro Calles kamen dann etwas besser ins Spiel. Die Hausherren erlaubten sich einige Ballverluste, die Oldenburg eiskalt verwertete. Es war dann einmal mehr BBL-Topscorer Jackson, der früh im Spiel heiß lief, die Tübinger anführte und bis zur sechsten Minute gleich zwölf der 17 Tübinger Zähler erzielen konnte – allesamt aus der Distanz. So lagen die Raubkatzen mit 17:14 in Führung, ehe sich Jackson ein Päuschen auf der Bank der Tigers gönnte. Seinen Part übernahm dann Otto, der sich gleich mit einem Dreier zum 20:14 in der siebten Minute einfügte. Als dann auch noch Boeheim aus der Distanz zum 23:14 für seine Farben traf, hatte Baskets-Coach Calles genug gesehen und bat wenige Sekunden später zur Auszeit. Bis dahin trafen die Tigers unglaubliche acht Distanzwürfen bei neun Versuchen (88,9 Prozent). Auch nach der kurzen Unterbrechung vermochten die Tübinger ihren offensiven Rhythmus zu halten. Fünf Boeheim-Zähler in Folge sorgten in der achten Minute für die erste zweistellige Führung (28:17). Wenig später ging eines der stärksten Tigers-Viertel der noch jungen Saison 2023/2024 in der easyCredit Basketball Bundesliga mit einem 32:23 Zwischenstand zu Ende.  Die Tigers erlaubten sich im ganzen Viertel lediglich zwei Fehlwürfe. Einzig der erste sowie der letzte Wurfversuch des Viertels wollten nicht fallen.

Zweites Viertel (26:22):

Der zweite Durchgang begann mit vier schnellen Fouls der Jansson-Truppe, die schon nach 75 Sekunden die Teamfoul-Grenze erreicht hatten. Mit Jackson, Ersek und Kao Akobundu-Ehiogu waren zudem drei Raubkatzen mit zwei Fouls belastet. Die Hausherren ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und traten offensiv weiterhin geschlossen und geduldig auf, auch wenn die Würfe nicht mehr so hochprozentig fallen wollten. So konnten die Tübinger bis zur 13. Minute eine 36:28-Führung halten. Es war letztendlich vielen unnötigen Ballverlusten geschuldet, dass die Gäste zur Mitte des Viertels wieder in Schlagweite kamen. Die Tigers blieben knapp drei Minuten ohne Zähler und verdaddelten den Ball in dieser Phase fünf Mal in Folge ohne auf den Korb der Oldenburger werfen zu können. Da aber auch die Gäste offensiv ohne Rhythmus blieben, hielten die Schwaben bis zur 14. Minute eine 36:30-Führung. In der 15. Minute beendete ein Ersek-Dreier zum 39:30 dann die Tübinger Durststrecke. Letztendlich war bei beiden Teams bis dahin ordentlich Sand im Getriebe, sodass sich auf der Anzeigetafel nicht mehr so viel tat wie im ersten Viertel. Das sollte sich dann in den kommenden drei Minuten ändern. Ein weiterer Ersek-Dreier zum 46:34 ließ die Tübinger Führung in der 17. Minute wieder in den zweistelligen Bereich anwachsen. Center Daniel Keppeler traf nach 19 Minuten einen Dreier zum 54:38, die bisher höchste Führung für die Jansson-Schützlinge. Letztendlich ging es mit einer verdienten 58:45-Führung in die Halbzeitpause.

Drittes Viertel (12:20):

Die Tigers suchten nach der Halbzeitpause in den ersten zwei Minuten ihren Rhythmus. Erneut versuchten es die Hausherren hauptsächlich aus der Distanz, aber erst der fünfte Versuch wollte in der 23. Minute zum 61:47 fallen – geworfen von Ersek. Auch den Gästen gelang zunächst reichlich wenig. Jackson kassierte wenig später Foul Nummer drei und musste sich fortan in Zurückhaltung üben. Ein posterreifer Dunk von Akobundu-Ehiogu brachte die Raubkatzen dann mit 66:50 in Front und der Fanklub stimmte Dauergesang ein, gespielt waren 25 Minuten. Unmittelbar danach kassierte Jackson dann in einer unübersichtlichen Situation sein viertes persönliches Foul und nahm auf der Tigers-Bank seinen Platz ein. Binnen einer Minute gelang den Gästen nun ein 7:0-Lauf, sodass die Tübinger Führung auf 66:57 schmolz. Jansson nahm eine Auszeit, doch auch danach gelang den Tigers offensiv nicht viel. Zwar konnten sie sich freie Würfe erspielen, diese wollten aber nicht fallen. So kamen die Gäste immer weiter heran. Von der 16-Punkte-Führung zum Zeitpunkt von Jacksons Auswechslung waren 45 Sekunden vor dem Ende des Viertels nach einem 1:15-Lauf fast nichts mehr übrig. Mit der Schlusssirene traf Darko-Kelly aus der Distanz zum 70:65 – das Spiel war vollkommen offen.

Viertes Viertel (23:19):

Coach Jansson schickte zu Beginn des Schlussabschnittes Jackson trotz seiner vier Fouls wieder auf das Parkett. Doch zunächst verkürzten die Gäste aus Oldenburg dank zweier Dreier von Geno Crandall auf 71:72 und gingen durch Russell in der 32. Minute nach langer Zeit mit 73:72 wieder in Führung, ehe auch der US-Amerikaner mit seinem vierten Foul auf die Bank beordert wurde. Boeheim war es dann, der mit seinen ersten Punkten seit dem ersten Viertel, der zur Freude der Tigers-Fans die Führung zurückeroberte (75:73, 34. Minute). Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide und die Nervosität war auf beiden Seiten greifbar. Oldenburgs Coach Calles brachte nach einer Auszeit Russell zurück für den Showdown. Die folgende Phase gehörte allerdings den Schwaben um Jackson. Mit fünf Punkten beendeten sie einen 8:0-Lauf zum 80:73, ehe Jackson mit seinem fünften Foul vier Minuten vor dem Ende auf der Bank Platz nehmen musste. Wer gedacht hatte, dass dies der Genickbruch für die Schwaben sein sollte, hatte nicht mit Darko-Kelly  gerechnet: Der zuletzt unglücklich agierende US-Amerikaner steuerte nicht nur zu einem 10:0-Lauf zwei Dreier hintereinander ein, sondern legte den Oldenburgern noch einen weiteren Distanzwurf ins Nest (88:77, 39. Minute). Diesen Vorsprung ließen sich die Tigers nun nicht mehr nehmen. Den Tübinger Schlusspunkt eines grandiosen ersten Heimsieges setzte dann Mateo Šerić zum 93:81. Der letzte Oldenburger Dreier durch Crandall zum Endstand von 93:84 aus Tübinger Sicht war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Oldenburg haben heute einige Spieler gefehlt. Dazu verletzte sich auch noch Deane Williams zu einem frühen Zeitpunkt. Somit war dies eine schwere Hypothek für unseren Gegner. Wir sind gut in das Spiel gekommen und konnten uns eine Führung herausspielen. In der zweiten Hälfte sind wir dann ein wenig verkrampft. Wir waren zu ungeduldig und auch etwas nervös. Dies konnte Oldenburg ausnutzen, auch mit nur sieben, acht Spielern. Hut ab. Am Ende konnten wir einige wichtige Stopps in der Defense erzielen und mit guten Entscheidungen in der Offense dann das Spiel auch gewinnen.”

Pedro Calles (Trainer EWE Baskets Oldenburg): “Glückwunsch an Coach Danny Jansson und seine Tübinger Mannschaft zu diesem verdienten Sieg. Wir sind unter schwierigen Bedingungen nach Tübingen gekommen, dazu hat sich noch Deane Williams frühzeitig im Spiel verletzt. Wir müssen abwarten, wie schlimm es ist. DeWayne Russell hat auch noch einen Schlag auf den Kopf bekommen. Meine Mannschaft hat trotzdem einen tollen Fight gezeigt und alles gegeben. Haben wir Fehler gemacht? Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir sind aber dennoch zurückgekommen. Der Einsatz und die Art und Weise, wie meine Spieler aufgetreten sind, war großartig. Wir müssen nun schauen, dass wir unsere Spieler wieder gesund bekommen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Beide Teams nicht vollzählig: Sowohl die Tigers Tübingen als auch die EWE Baskets Oldenburg mussten die Partie personell enorm ersatzgeschwächt bestreiten. Bei den Raubkatzen fehlten weiter die Langzeitverletzten Aatu Kivimäki (Plantarfaszie) und Christoph Philipps (Knie). Dazu kam ein Einsatz für das Duo Timo Lanmüller und Javon Masters (beide Sprunggelenk) noch zu früh. Die beiden letztgenannten Akteure befinden sich jedoch auf dem Weg der Besserung. Eventuell ist zumindest ein Einsatz von Lanmüller am kommenden Wochenende beim Spiel in Crailsheim denkbar. Auch die Gäste aus Oldenburg konnten ebenfalls nur mit zehn Spielern antreten. Mit den Ausfällen von Brekkott Chapmann, Charles Manning Jr., Kyle Foster, Alen Pjanic und Max DiLeo war Head Coach Pedro Calles ebenfalls nicht zu beneiden. Dazu die Verletzung von Deane Williams im Spiel. Wir wünschen allen Spielern eine zeitnahe Rückkehr auf das Spielfeld!

Zu Besuch!: Das Spiel zwischen Tübingen und Oldenburg verfolgte auch der ehemalige Tübinger Trainer Georg “Schorsch” Kämpf in der Paul Horn-Arena. “Ich versuche, einmal im Jahr nach Tübingen zu kommen, bekannte Gesichter zu treffen und natürlich auch ein Spiel anzuschauen. Mich freut es sehr, dass die Tigers Tübingen wieder in der ersten Liga spielen”, sagte der inzwischen 67-Jährige. Kämpf war in der Vergangenheit drei Mal als Trainer in Tübingen beschäftigt. Von 1991 bis 1993, in der Spielzeit 2003/2004 und zuletzt von Januar bis März 2019. Zwei Aufstiege und ein Klassenerhalt kann der Franke in Tübingen verbuchen. In der Halbzeit stand Kämpf als Experte an Seite von Bastian Doreth und Kommentator Michael Körner als Gesprächspartner zur Verfügung. Wir bedanken uns für die schönen Erinnerungen in der Vergangenheit und heißen dich, lieber “Schorsch”, immer wieder als Zuschauer in Tübingen willkommen.

Neuer Pächter beim SV 03 Tübingen: Das Vereinsheim des SV 03 Tübingen hat seit Freitag, den 24. November 2023, einen neuen Pächter. Das Restaurant AN AN bietet vietnamesische Küche sowie Sushi an. In den vergangenen Wochen wurde viel Arbeit in das Lokal gegenüber der Paul Horn-Arena gesteckt. Somit gibt es nun auch wieder einen Anlaufpunkt zum Essen vor oder nach dem Spiel. “Sehr zum Empfehlen”, berichtete Michael Urban, Fußball-Abteilungsleiter nach einem Besuch zur Eröffnung. Wir wünschen dem Restaurant AN AN einen guten Start! Eine erste Lokalität gab es bereits im Französischen Viertel, was ebenfalls bereits sehr gut angenommen wurde. Hier geht es zur Speisekarte. Guten Appetit!