Überzeugender 79:68-Sieg gegen Tabellenführer RASTA Vechta
Einen Vorgeschmack auf die Playoffs bekamen die 2.551 Zuschauer am Sonntagnachmittag in der Paul Horn-Arena. Beim 79:68 (49:31)-Sieg der Tigers Tübingen im Spitzenspiel des Zweiten aus Tübingen gegen den Ersten aus Vechta war jedenfalls eine deutlich höhere Intensität als üblich sicht- und spürbar. Vor allem die Tigers-Defense in der ersten Halbzeit konnte sich sehen lassen. Nach der 49:31-Führung zur Halbzeit wurde es dennoch noch einmal knapp. Das Team von Gäste-Trainer Ty Harrelson gab sich nicht auf und verkürzte tatsächlich nochmals auf drei Zähler Rückstand (61:64, 32. Minute). Der unbedingte Siegeswille der Hausherren und die Unterstützung des Publikums gaben heute den Ausschlag. Die höchste Führung der Mannschaft von Trainer Danny Jansson betrug in der ersten Hälfte ganze 22 Zähler (45:23, 16. Minute). Zwar trug jeder Spieler seinen Teil zu dem Sieg bei, der Tress “man of the match” wurde dann allerdings ein Spieler, der mit seiner Defense das Spiel prägte und so den gegnerischen Spielfluss von Beginn an unterband: Timo Lanmüller. Bester Punktesammler war bei Tübingen Mateo Šerić mit 21 Zählern und zehn Rebounds. Bei den Gästen punktete Siler Schneider mit 14 Zählern am häufigsten.
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Vor der Länderspielpause in zwei Wochen haben die Raubkatzen noch ein Spiel vor der Brust. Am kommenden Samstag gastiert die Jansson-Truppe bei Medipolis SC Jena. Hochball ist um 20 Uhr in der Sparkassen-Arena zu Jena.
Erstes Viertel (27:13):
Die Tigers starteten etwas nervös ins Spitzenspiel und leisteten sich zwei schnelle Ballverluste, die die Gäste ausnutzten und sich eine 4:2-Führung nach drei Minuten erspielten. Die nächsten Minuten gehörten dann aber den Hausherren. Lanmüller erzielte nun fünf Zähler in Serie und sorgte so für eine 7:4-Führung der Tübinger noch in der gleichen Minute. Die Jansson-Truppe verteidigte aggressiv und zwang die Gäste so immer wieder zu schwierigen Würfen. Es entwickelte sich zunächst ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. In der fünften Minute gelangen den Hausherren fünf schnelle Zähler in Folge. Zunächst traf Zac Seljaas aus der Distanz, ehe Šerić nach einem Steal weitere Zähler zur 14:9-Führung erzielen konnte – Auszeit Vechta in Minute sechs. Bemerkenswert intensiv blieb die Tübinger Verteidigung, die dem Tabellenführer ordentlich zusetzte. Vier weitere Tübinger Zähler sorgten in der siebten Minute für einen 18:9-Zwischenstand. Auch bei den Rebounds zeigten sich die Schwaben überlegen. Nach einem Offensiv-Rebound erzielte Bakary Dibba in der neunten Minute das 22:11. Die Harrelson-Schützlinge konnten bis daher nur deren zwei Rebounds sammeln. Zur Freude der Fans spielten die Hausherren das Viertel ohne Schwächephase hoch konzentriert zu Ende und erspielten sich so eine hochverdiente 27:13-Führung.
Zweites Viertel (22:18):
Dibba eröffnete das zweite Viertel mit einem krachenden Dunking für die Raubkatzen und legte kurz darauf zur Begeisterung der Tübinger Fans ein Drei-Punkt-Spiel nach (32:13, 21. Minute). Überhaupt Dibba: In vier Minuten Spielzeit sammelte der junge Däne neun Punkte und nahm auch die Zuschauer mit seiner Intensität mit. Da die Defense weiter wie ein Bollwerk stand, konnten die Hausherren in Person von Seljaas bereits nach 13 Minuten die Führung auf 20 Zähler erhöhen (36:16). Das Selbstvertrauen war nun bei allen Tübingern Oberkante Unterlippe und so konnte Coach Jansson munter durchwechseln, ohne dass es zum Bruch kam. Da es jedoch in der Offensive kurz vor dem Überdrehen war und die Gäste vier Zähler in Folge zum 39:22 erzielten, nahm der Finne bei den Raubkatzen trotz der hohen Führung fünf Minuten vor der Halbzeit eine Auszeit. Dass es erfolgreich war, zeigten die Spielzüge unmittelbar danach: Ein Zuckerpass von Gianni Otto auf Lanmüller sowie ein Fastbreak durch Šerić, bei dem der Ball das gesamte Spielfeld ohne Dribbling überbrückte, ließen die Fans wieder jubilieren (43:23, 16. Minute). Wenn man überhaupt ein Haar in der Suppe suchen wollte, war es die bescheidene Dreierquote von 27 Prozent. In den folgenden Minuten bis zur Pause gestaltete sich das Spiel dann etwas ausgeglichener, die 49:31-Führung war bis dahin höchst verdient.
Drittes Viertel (15:26):
Die Gäste kamen bissig aus der Halbzeitpause zurück auf das Parkett und erhöhten die Intensität in der Verteidigung. Die Tübinger mussten nun für jeden Korberfolg hart arbeiten oder oftmals von der 24-Sekunden-Uhr unter Druck gesetzt abschließen. So gelang Vechta ein 9:2-Start ins dritte Viertel zum 40:51 nach 23. Minuten. Zwei Minuten später schmolz die Tigers-Führung gar auf 53:43 – ein Dreier von Andrew Jones flutschte durch die Tübinger Reuse. Beide Teams schenkten sich nun keinen Zentimeter. Dies führte aber auf beiden Seiten zu wilden Offensivaktionen – viel Spielfluss kam so auf keiner Seite auf. Der Tübinger Vorsprung pendelte sich bei ungefähr zehn Punkten ein. Durch einem Dreier von Joschka Ferner kamen die Gäste in der 28. Minute auf sieben Punkte heran und waren wieder in Schlagdistanz (52:59) – Jansson nahm sein Team in einer Auszeit nochmals ins Gebet. Kurz darauf gingen die Schwaben mit einer knappen 64:57-Führung mit ins Schlussviertel. Die Bühne war also bereitet für einen Krimi.
Viertes Viertel (15:11):
Die Norddeutschen kamen auch besser ins Schlussviertel: Bei den Rebounds kamen die Schwaben nicht mehr recht zum Zuge und gegen die zupackende Verteidigung bekamen sie nur wenig offene Würfe. Nach knapp drei Minuten standen die Zuschauer in der Paul Horn-Arena immer noch, da keine Tigers-Punkte zu feiern waren. Dann ging es jedoch ganz schnell: Erst erlöste Seljaas die Fans mit zwei erfolgreichen Freiwürfen und Šerić brachte die Halle dann mit einem erfolgreichen Fastbreak-Dreier zum Toben (69:61, 34. Minute). Auf den Sitzen hielt es nun niemand mehr. Auf dem Spielfeld gingen den Akteuren allmählich die Kräfte aus. Zwei ganz wichtige Blocks gelangen in dieser Phase Daniel Keppeler, der die Tigers auf Kurs hielt, ehe Seljaas die Führung wieder zweistellig machte (73:62, 37. Minute). Das Spiel stand dennoch auf des Messers Schneide, die nächsten vier Zähler gehörten den Gästen. 80 Sekunden vor Schluss nahm Coach Jansson beim Stand von 73:66 eine Auszeit. Den folgenden Spielzug hatte wohl niemand vorausgesehen: Šerić stand mutterseelenallein unter dem Vechtaer Korb und erzielte das 75:66. Den sprichwörtlichen Deckel drauf machte dann aber Seljaas 42 Sekunden vor dem Ende mit seinem Dreier zum 78:68. Der direkte Vergleich ging dann verdientermaßen auch noch nach Tübingen.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Ich dachte vom ersten Moment an, dass zwei müde Mannschaften auf dem Spielfeld stehen. Wir haben alle schwere Beine und sind müde. Wir mussten in den letzten Tagen viel fahren. Das Spiel war sehr hart und hat nicht immer schön ausgesehen. Wir haben mit viel Energie ins Spiel hineingefunden. Vechta hat sich dann im 3. Viertel zurückgekämpft. Glücklicherweise hatten wir noch etwas Energie und am Ende sind uns einige Stopps gelungen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Spielerpatenschaft Bakary Dibba: Dem ein oder anderen ist es beim Einlauf der Mannschaft eventuell bereits aufgefallen. Endlich dürfen wir wieder ein Tübinger Unternehmen als Spielerpaten heißen: drehmoment Unternehmensberatung GmbH ist offizieller Spielerpate von Bakary Dibba. Warum Dibba? Er steht voll und ganz für den Weg, welche die Tübinger Basketballer eingeschlagen haben und womit drehmoment sich ebenso stetig auseinandersetzt: Der Fokus auf junge, talentierte Spieler. Zudem ist der Jungspund ein absoluter Publikumsliebling, der sich durch seine Spielfreudigkeit auszeichnet. Auch drehmoment setzt mit mehreren Werkstudierenden auf ein junges, leidenschaftliches Team. Die Unternehmensberatung aus der Tübinger Innenstadt identifiziert sich mit den Werten und der Ausrichtung der Tigers Tübingen. Um diese Identifikation zum Ausdruck zu bringen, hat drehmoment sich für eine Spielerpatenschaft entschieden, welche innerhalb des Unternehmens aber auch nach außen hin gelebt wird. Dabei dürft ihr Euch in den nächsten Wochen und Monaten auf den Content freuen, welcher auf den Social Media Kanälen von drehmoment geplant ist.
Zweitbeste Saisonkulisse: Im elften Spiel der Spielzeit 2022/2023 wurde ein neuer Saison-Zuschauerrekord knapp verpasst. Die bisherige Bestmarke von 2.607 Zuschauern im Spiel gegen die JobStairs GIESSEN 46ers hatte auch nach dem Spiel gegen RASTA Vechta Bestand. Tolle 2.551 Leute verfolgten die Begegnung gegen den Spitzenreiter und machten mächtig Rabatz. Mit nunmehr durchschnittlich 1.969 Fans pro Partie belegen die Schwaben im ligainternen Vergleich nun Platz fünf.
News in Kürze: Die Regionalliga-Mannschaft des SV 03 Tigers Tübingen hat das Spiel gegen die Bona Baskets Limburg mit 102:74 (45:38) gewonnen und somit einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt erzielt. Topscorer beim Team von Trainer Manu Pasios war Bakary Dibba mit 23 Zählern. Gleichzeitig gab Rouven Hänig nach langer Verletzungspause (Knie) sein Comeback mit neun Punkten und drei Rebounds. Das JBBL-Team der Young Tigers Tübingen hat hingegen das Heimspiel gegen die Orange Academy mit 70:82 (20:42) verloren. Die Partie der Young Tigers Tübingen in der U18-Oberliga Baden-Württemberg beim VfL Kirchheim wurde kurzfristig abgesagt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.
Erster Schiedsrichter der Begegnung war Robert Lottermoser. Der 46-Jährige gilt mit Anne Panther als bester deutscher Referee. Seit 2001 ist der Diplom-Bauingenieur als Schiedsrichter in der BBL aktiv, fast 1.000 Einsätze stehen bereits zu Buche. Dazu ist Lottermoser auch in der EuroLeague, der europäischen Königsklasse, im Einsatz. Am gestrigen Samstag war der Unparteiische noch in der easyCredit Basketball Bundesliga zwischen den MHP RIESEN Ludwigsburg und den Basketball Löwen Braunschweig (93:92) im Einsatz.
Anlässlich des Weltkrebstages am 04. Februar haben wir uns sehr darüber gefreut, dass unser Sozialpartner, der Förderverein für krebskranke Kinder, beim heutigen Spiel die Abklatschkinder gestellt hat. Während der Halbzeit bedankte sich Horst Simschek, Stellvertretender Vorsitzender, mit einer Anpsrache bei den Tigers Tübingen für die tolle Zusammenarbeit.
Beide Kontrahenten mussten im Spitzenspiel auf einen Leistungsträger verzichten. Auf Tübinger Seite fehlte weiterhin Erol Ersek (Knie), bei Vechta befindet sich Joel-Sadu Aminu (Fuß) noch im Aufbautraining.
Zu Beginn der Partie wurde mit einer Schweigeminute der Opfer des fürchterlichen Erdbebens in der Türkei und in Syrien gedacht. Tag für Tag steigen die Opferzahlen weiter in die Höhe. Experten gehen mittlerweile von über 50.000 Todesopfern aus. Wer eine Spende machen möchte, kann dies gerne tun: Aktion Deutschland hilft – IBAN: DE23 200 400 600 200 400 600.