Viel zu wenig! Tübingen verliert in Koblenz
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den EPG Guardians Koblenz vor 2.485 Zuschauern in der CMG Arena zu Koblenz mit 73:80 (37:43) verloren. Die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth präsentierte sich nach der Länderspielpause spielerisch in keiner guten Verfassung. Zu viele Fehler und Unkonzentriertheiten prägten den eigenen Auftritt. Bis zur 17. Minute lagen die Raubkatzen stets mit ein paar Zählern in Front, im weiteren Spielverlauf kam die Truppe von Trainer Marco van den Berg immer besser in die Partie und war die deutlich bessere Mannschaft. Die höchste Tübinger Führung ereignete sich nach vier Minuten beim Stand von 14:8. Koblenz kämpfte sich Stück für Stück ins Spiel und kaufte den Schwaben den Schneid ab. Immer wieder gelangen dem Gastgeber wichtige Ballgewinne und wichtige Rebounds. Über eine gute Defense tankten die Hausherren Selbstvertrauen für die eigenen Offense.
Nach dem 41:37-Pausenstand war der Tübinger Gegner vor allem in der zweiten Halbzeit das klar bessere Team. Nach 35 Minuten hatte der Klub aus Rheinland-Pfalz beim 71:59 den höchsten Vorsprung inne. Die Schwaben konnten nicht mehr kontern und mussten sich nach einer schwachen Leistung geschlagen geben. Topscorer der Partie war Samuel Idowu mit 25 Punkten für den Verlierer, bester Punktesammler beim Sieger war Ty Cockfield mit 17 Zählern. Auf Tübinger Seite erwischte zudem Kenny Cooper mit sechs Punkten, drei Assists, einem Rebound und einem Steal sowie vier Ballverlusten einen schlechten Abend. Stellvertretend für das gesamte Team der Tigers Tübingen. Viele Statistiken waren ausgeglichen, die Rebounds gingen mit 30:25 an den Sieger.
In der Tabelle rutschten die Raubkatzen mit 8:3-Siegen auf Tabellenplatz sechs ab. Koblenz mit fünf Siegen und sechs Niederlagen derzeit Rang elf.
Schiedsrichter: Alexandra Pawlik, Nikola Krajacic, Sören Rupp
Kommissar: Frank Bleicher
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Am kommenden Samstag, den 7. Dezember 2024, empfangen die Tigers Tübingen die VfL SparkassenStars Bochum. Nach dem sportlichen Abstieg in der vergangenen Saison 2023/2024 ist die Mannschaft von Trainer Félix Bañobre nun eine der positiven Überraschungen in der laufenden Runde der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Aus den bisherigen elf Partien haben die Westdeutschen bereits acht Siege eingefahren. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (16:19):
Die Raubkatzen starteten in der Defense mit einer Zone. Samuel Idowu erzielte nach 64 Sekunden die ersten Tübinger Punkte aus der Distanz zum 3:2. Auf Koblenzer Seite nahmen Ty Cockfield und Leon Friederici das Spiel in die Hand. Idowu war auch beim zweiten Versuch jenseits der 6,75-Meter-Linie erfolgreich und sorgte in der dritten Minute für das 6:2. Und weil es so schön war, versenkte der US-Amerikaner auch seinen dritten Dreier zum 9:6 nach vier Minuten. Der Gastgeber verteidigte in der Defense intensiv und machte es den Schwaben schwer, klare Spielzüge zu Ende zu bringen. Miles Tention sorgte im Anschluss mit fünf Zählern in Serie für das 14:8 – van den Berg nahm bei noch 4:19 Minuten auf der Uhr die erste Auszeit im Spiel. Das Spiel der Hausherren wirkte in der Offense bis dahin noch etwas zerfahren. Nach fast vier Minuten ohne Punkte erzielte Michael Bradley fünf Zähler in Minute acht zum 13:14-Anschluss. Cockfield kassierte 61 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels ein unsportliches Foul, Heckel traf jedoch nur ein Wurf zum 16:13. Für den Point Guard der Koblenzer war es bereits das zweite Vergehen. Wenig später ging es mit einem 19:16-Zwischenstand für die Schwaben in die erste kurze Pause. Topscorer der Partie war Idowu mit neun Punkten, bei Koblenz war Cockfield mit sieben Zählern bester Punktesammler. Beide Kontrahenten hatten noch viel Potenzial im Angriff, der Einsatz stimme jedoch auf beiden Seiten.
Zweites Viertel (27:18):
Friederici eröffneten den zweiten Abschnitt per Dreier nach elf Minuten zum 19:19-Ausgleich. Für den ersten Dunking der Begegnung sorgte Jay Nagle nach 50 Sekunden zum 21:19. Die Schwaben mussten sich alles hart erarbeiten, Koblenz verteidigte gut. Reinboth nahm für Tübingen nach 14 Minuten beim Stand von 26:24 die erste Auszeit für die Gäste. Vor allem offensiv lief der Motor noch nicht wirklich rund. Die spielerischen Vorteile konnte man gegenüber dem Gegner bis dato noch nicht auf das Parkett bringen. Nach 15 Minuten stand es 30:28 für die Raubkatzen. Der eigenen Defense war es zu verdanken, dass man noch nicht in Rückstand lag. Die Reinboth-Schützlinge suchten weiter nach ihrem Rhythmus. Für ein Koblenzer Highlight sorgte Kasey Draper per Dreier zum 31:32 nach 17 Minuten. Das eher ruhige Publikum machte sich daraufhin bemerkbar. Bei noch 3:30 Minuten auf der Uhr erzielte Ben Stevens per Korbleger die erste Führung für den Gastgeber zum 33:32. Reinboth konnte mit dem Auftritt seiner Schützlinge noch nicht zufrieden sein und nahm in Minute 18 beim Stand von 34:35 ein weiteres Timeout. Bradley war in der Schlussminute vor der Halbzeit mit einer Einzelaktion für die höchste Führung für das van den Berg-Team verantwortlich. Der US-Amerikaner legte den Ball 23 Sekunden vor der Sirene zum 43:37 in den Tübinger Korb ab, Reinboth nahm eine weitere Auszeit. Ohne Erfolg, mit diesem Spielstand ging es auch in die Kabinen. Idowu war mit 15 Punkten weiter Topscorer des Spiels, für den Gastgeber kam Bradley auf zehn Zähler. Interessant: Die Tübinger ließen bei elf Freiwürfen bereits fünf Balle (55 Prozent) liegen, während Koblenz nur einen Freiwurf hatte. Cockfield verwandelte diesen sicher.
Drittes Viertel (20:18):
Koblenz kam besser aus der Pause. Friederici erzielte in Minute 22 per Korbleger das 47:37. Es war die erste zweistellige Führung im Spiel. Der Gastgeber trat nun auch spielerisch besser auf. Moses Pölking sorgte per Dunking für das 51:39 nach 23 Minuten. Die Schwaben wirkten immer wieder ideenlos. Dazu machte die aggressive Defense den Gästen zu schaffen. Vor allem gegen Cockfield hatten die Tübinger kaum Mittel, den flinken US-Amerikaner zu stoppen. Der Point Guard war nach 24 Minuten beim Stand von 51:41 mit elf Zählern bester Punktesammler seines Teams. In Minute 25 kassierte Böhm ein unsportliches Foul gegen Melkisedek Moreaux, der beide Freiwürfe zum 46:51 in den gegnerischen Korb ablegen konnte. Das Spiel der Tigers war von vielen Fehlern geprägt, dazu machte man sich das Leben selbst schwer. Auch Idowu kassierte nach einem Ballverlust ein unsportliches Foul. Allin Blunt traf nach 26 Minuten beide Freiwürfe zum 57:48. Die Raubkatzen mussten nun über den Kampf in das Spiel zurückfinden. Vincent Neugebauer verkürzte nach 28 Minuten per Korbleger auf 53:57. Reinboth war nicht zu halten und kassierte umgehend danach ein technisches Foul. Blunt legte den Freiwurf jedoch daneben. 1:29 Minuten vor Ende des dritten Viertels bat Reinboth seine Mannschaft erneut zum Gespräch auf die Bank. Spielstand: 53:61. Wenig später ging es mit dem 63:55 in den letzten zehn Minuten. Idowu war mit 19 Zählern für die Schwaben Topscorer der Begegnung, Bradley erzielte als bester Schütze zwölf Punkte für Koblenz.
Viertes Viertel (17:18):
Heckel erzielte nach 20 Sekunden das 57:63. Auch bei den Rebounds sahen die Raubkatzen vermehrt nicht gut aus und ließen immer wieder zweite Wurfchancen zu. In der Defense spielte man wieder eine Zone. Den Rückstand konnte man aber bisher nicht entscheidend verringern. Nach 23 Minuten führte Koblenz mit 67:59. Die Hausherren waren einfach das bessere Team, die Tigers waren in vielen Aktionen nicht wach genug, was der Gegner recht gut ausnutzen konnte. Reinboth nahm in Minute 35 eine weitere Auszeit, zu viel konnte ihm nicht gefallen. Das 71:59 war gleichzeitig eine höchste Führung für Koblenz in dieser Partie. Mit zwei schnellen Dreiern durch Idowu und Heckel brachten sich die Raubkatzen in Minute 37 nochmals in Reichweite. Koblenz nahm durch van den Berg beim Stand von 71:65 eine Auszeit, um den kurzen Lauf des Gegners zu stoppen. Eine weitere Aufholjagd sollte den Gästen aber nicht mehr gelingen. Das Publikum honorierte die engagierte Leistung mit ordentlich Beifall. Pölking erhöhte 88 Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen auf 76:65. Das Spiel war entschieden. Zehn Sekunden vor dem Ende war für Idowu beim Stand von 73:78 mit dem fünften Foul Feierabend – van den Berg nahm nochmals ein Timeout. Nach 40 Minuten feierte Koblenz einen verdienten 80:73-Heimsieg.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): „Glückwunsch an Trainer Marco van den Berg und seiner Koblenzer Mannschaft zu einem absolut verdienten Sieg. Die Energie war heute eindeutig auf Seiten des Gastgebers. Damit konnten wir nicht richtig umgehen, obwohl wir uns darauf natürlich eingestellt haben. Die Vorbereitung auf diese Partie war schwierig, unser Gegner hat in dieser Besetzung noch nicht oft zusammengespielt. Immer wenn wir wieder in Reichweite waren, haben uns Unkonzentriertheiten und eigene Fehler das Leben schwer gemacht. Dazu hat Koblenz dann einfach auch gut gespielt. Wir müssen uns kommende Woche im Heimspiel gegen Bochum wieder deutlich steigern.“
Marco van den Berg (Trainer EPG Guardians Koblenz): „Wie meine Mannschaft heute gespielt hat, hat mich nicht überrascht. Ich weiß, zu was das Team in der Lage ist. Wir hatten heute mit Ben Stevens und Moses Pölking zwei richtige Center auf dem Feld. Das hat uns sehr geholfen, das hat man einfach gemerkt und gesehen. Es wurden immer wieder freie Räume für andere Spieler geschaffen. Dazu haben wir 40 Punkte aus der Zone heraus erzielt. Ferner ist es uns gelungen, Kenny Cooper aus einer guten Tübinger Mannschaft ganz ordentlich aus dem Spiel zu nehmen.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten beim Auswärtsspiel in Koblenz wieder auf alle zwölf Akteure zurückgreifen. Die aus dem Spiel gegen RASTA Vechta II angeschlagenen Spieler Vincent Neugebauer und Marvin Heckel (beide Sprunggelenk) konnten bereits frühzeitig wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Für Heckel war es zudem die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wo der 27-Jährige in den vergangenen drei Spielzeiten auf Korbjagd ging. “Ich bin sehr aufgeregt”, sagte Heckel vor der Abfahrt nach Koblenz. Nach drei Wochen Verletzungspause stand auch Jonas Niedermanner wieder im Kader. Der 27-Jährige verletzte sich im Spiel gegen die PS Karlsruhe LIONS am Freitag, den 8. November 2024, in der Schlussphase der Partie am rechten Sprunggelenk und verpasste in der Folge zwei Begegnungen. Ein Dank geht vor allem an Athletiktrainer und Physiotherapeut Benedikt Cords sowie an die Physiotherapeuten Johannes Katzmaier und Kai Kemmler, die in den letzten Wochen intensiv mit Niedermanner gearbeitet haben. Beim Gastgeber fehlte Kapitän Dominique Johnson verletzungsbedingt.
Premiere in Koblenz: Zum ersten Mal trafen die EPG Guardians Koblenz sowie die Tigers Tübingen in einem Pflichtspiel aufeinander. Der Gastgeber stieg in der Spielzeit 2022/2023 in die BARMER 2. Basketball Bundesliga auf, aktuell geht das Team von Trainer Marco van den Berg im zweiten Jahr im deutschen Basketball-Unterhaus an den Start. Die Heimspiele trägt das “Team in Green” in der CGM Arena aus. Die Spielstätte ist mit einem Parkettboden als Grundboden ausgestattet. Neben Sportveranstaltungen finden zahlreiche Konzerte und sonstige Unterhaltungsshows in der CGM Arena statt, die über ein maximales Fassungsvermögen von 5.000 Zuschauern verfügt.
Wiedersehen mit Berov: Seit der laufenden Saison 2024/2025 ist Venelin Berov Co-Trainer der EPG Guardians Koblenz. Der 36-Jährige hat auch eine Tübinger Vergangenheit. Von 2012 bis 2016 war der Familienvater in verschiedenen Rollen bei den Tigers Tübingen tätig, so unter anderem als Co-Trainer unter Igor Perovic von 2013 bis 2015 in der ersten Liga. Von 2016 an folgten drei Jahre im Nachwuchs der GIESSEN 46ers, im Anschluss ging es für Berov für fünf Jahre zur BG Göttingen. Bei beiden Standorten war der A-Lizenz-Inhaber im Nachwuchs tätig. “Ich wollte einfach wieder bei den Aktiven arbeiten. Ich freue mich, dass ich in Koblenz eine Chance bekommen habe”, berichtete Berov beim Aufeinandertreffen in der CGM Arena. Auf neuem Terrain musste der 36-Jährige beim jüngsten 87:84-Auswärtssieg bei den ART Giants Düsseldorf große Verantwortung übernehmen und Trainer van den Berg an der Seitenlinie ersetzen. “Ich war bereit”, so Berov. Alles Gute für die Zukunft, Venelin Berov!