Von Baldwin bis Strings – ein individueller Lagebericht aus Nordamerika!
Mittlerweile ist es eine Woche her, dass die Spieler aus Nordamerika aufgrund des Corona-Viruses die vorzeitige Heimreise in die Heimat angetreten haben. Alle Akteure waren einerseits froh zur Familie stoßen zu können, auf der anderen Seite war jedoch auch die Sorge groß, welche Situation jeder Einzelne vor Ort antreffen würde. Wir haben unsere Spieler Diante Baldwin, Kris Davis, Tanner Graham, Johnathan Jordan, Marvin Smith, Sven Stammberger, Justin Strings sowie Trainer Andy Hipsher kontaktiert und sie über die individuelle Situation vor Ort in der Heimat befragt. Folgende Antworten haben uns bisher erreicht, der Rest folgt. Lest einfach selber nach…
Diante Baldwin
Nach meiner Rückkehr in die USA war ich noch gar nicht daheim. Aktuell bin ich bei meinem Cousin in Charlotte, North Carolina. Wir können noch rausgehen und Sachen einkaufen, aber sehr viele Geschäfte haben auch hier geschlossen. Die Situation ist insgesamt sehr angespannt. Ich verbringe wie viele andere Bürger viel Zeit daheim mit TV und Videospielen. Gleichzeitig versuche ich irgendwie auch meine Fitness zu halten. Ich bete viel und bleibe positiv. Ich hoffe sehr, dass sich bis in einem Monat vieles verbessert. Bleibt alle gesund!
Kris Davis
Die Situation in Detroit wird immer schwieriger. Gouverneurin Gretchen Whitmer hat das normale Leben für 21 Tage ausgesetzt. Alle Geschäfte sind zu, bis auf Supermärkte, Tankstellen und Apotheken. Es ist ein ganz mulmiges Gefühl. Ich bin zu Hause und kann nichts tun. Ich hoffe, dass sich die Situation in Michigan und überall auf der Welt bald bessert. Viele Grüße an alle Tigers-Fans, bleibt gesund!
Johnathan Jordan
Ich bin in ein ganz anderes Houston in Texas gekommen, welches ich eigentlich kenne. Viel Verkehr, Massen von Menschen auf den Straßen – einfach Leben. Das ist nun alles ganz anders. Wir können nicht einfach mal zum Essen gehen oder in einen Park spazieren. Bisher habe ich nur meine Familie und ein paar enge Freunde gesehen, mehr war bisher nicht möglich. Auch das tagtägliche Training ist nicht mehr möglich. Für einen Sportler wie mich, der eigentlich jeden Tag in der Halle ist, ist das eine große Herausforderung und gleichzeitig ein großer Einschnitt. Wer weiß schon jetzt, wann wieder ein normales Basketballtraining möglich ist? Wann finden wieder Basketballspiele und sonstige Veranstaltungen statt? Kein Mensch hat Antworten, und Antworten sind das, was die Menschen hier in den USA nun benötigen.
Tanner Graham
Glücklicherweise ist Kanada bisher noch nicht so stark betroffen wie dies in Deutschland der Fall ist. Wir sind unseren Anstrengungen gegen zu wirken etwas voraus. Wie überall auch, sind nur noch die wichtigsten Geschäfte geöffnet. Jeder versucht, die sozialen Kontakte zu minimieren. Ich befinde mich aktuell bei meiner Familie in Kingston. Meine Bruder Jesse, der mit mir nach Kanada zurückgereist ist, versuche nun so wenig wie möglich Kontakt mit dem Rest der Familie zu haben. Leider kann ich momentan nicht viel tun, außer daheim zu sein und Spiele zu spielen. Meine Mutter ist Ärztin und somit direkt am Geschehen beteiligt. Ich versuche, sie so gut wie möglich zu unterstützen. Insgesamt versuche ich, positiv zu bleiben und jeden Tag etwas sinnvolles zu machen. Ich hoffe, dass die Situation nicht so schlimm wird und auf der ganzen Welt bald Besserung eintritt.
Andy Hipsher
Ich befinde mich aktuell mit meiner Familie in Florida. Wir können derzeit nicht viel tun, außer den Anweisungen der Regierung zu folgen. Die Freude ist da, zusammen zu sein. Dennoch halten auch wir Abstand voneinander. Wir leben von Tag zu Tag und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Leider ist es noch überhaupt nicht absehbar, wie lange diese Krise in dieser strammen Form noch anhalten wird. Ich versuche, mich mit verschiedenen Dingen zu beschäftigen. Lesen, Fitness in einer bestimmten Form zu treiben, Filme schauen, die vergangene Saison aufarbeiten und positiv zu bleiben. Mehr bleibt einem ja nicht übrig. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir aus der Krise stärker denn je hervorgehen werden.
Marvin Smith
Die Situation im Bundesstaat Virginia ändert sich quasi jeden Tag. Jedoch wird allen Bürgern nahegelegt, sozialen Abstand zu gewinnen und vorsichtig zu sein. ich befinde mich aktuell bei meiner Tante und habe mich selbst für 14 Tage in Quarantäne begeben. Bei der Rückreise ist man doch mit sehr vielen Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt geraten. Ich fühle mich jedoch gut und nehme die Situation positiv an. Da ich praktisch isoliert bin, sind die Tage teilweise lang und auch langweilig. Ich versuche, mich so gut wie möglich zu beschäftigen. Es ist eine sehr ernst Angelegenheit und die Anweisungen der Regierung sind Folge zu leisten. Ich hoffe, dass sich die Situation baldmöglichst verbessert.
Sven Stammberger
Ich denke, die Situation in Kanada ist aktuell ähnlich wie in Deutschland. In unserer Provinz wurde der Notstand ausgerufen, alle Geschäfte sind geschlossen bis auf die notwendigsten. Ich bin momentan bei meiner Mutter und wir spielen viele Brettspiele, besonders Scrabble. Reisende, die nach Kanada kamen, sollen für 14 Tage in Isolation bleiben. Das mache ich gegenwärtig nach meiner Rückkehr aus Deutschland auch. Schritt für Schritt versuche ich einige Übungen zu machen und in Form zu bleiben. Jedoch ist draußen leider sehr kalt, sodass diese Überlegungen erschwert werden. Heute Morgen bin ich aufgewacht, draußen war es weiß. Es ist wie verrückt. Ich nutze die Zeit, um zu lesen und zu lernen. Ziel ist es, eine Prüfung im Finanzwesen (CFA) abzulegen. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit Netflix schauen und informiere mich über die aktuelle Situation in Kanada, Deutschland und sonst auf der Welt. Wir sind hier alle froh, dass die Infektionszahlen in Kanada weiter gering sind. Die Bürger sind vernünftig, bleiben zu Hause und halten sich an die Vorschriften.
Justin Strings
Ich denke, die Situation in Kalifornien ist ähnlich wie in allen anderen US-Bundesstaaten. Aktuell wohne ich bei meinen Eltern und bei meinem Bruder. Meine Stadt wurde komplett unter Quarantäne gesetzt. Ich bin froh, dass ich zumindest bei meiner Familie sein kann und genieße diese Zeit trotz den widrigen Gesamtumständen sehr. Die meisten Geschäfte sind zu, nur Supermärkte und Apotheken haben aktuell geöffnet. Persönlich habe ich keine Angst vor dem Virus. Vielmehr machen mir diejenigen Menschen Sorgen, die sich nicht an die Regeln der Regierung halten. Davon gibt es leider noch zu viele. Wichtig ist jetzt, dass sich jeder ein wenig selbst diszipliniert, damit wir alle durch diese schwere Krise kommen.