Von den Bulldogs zu den Tigers: Reed Timmer nächster Neuzugang

10 Jul 2018

Auch der zweite Import-Neuzugang der Tigers Tübingen kommt direkt vom College aus den USA. Diesmal wurden die Verantwortlichen um ProBasket-Geschäftsführer Robert Wintermantel und Cheftrainer Aleksandar Nadjfeji bei der Drake University in Iowa/USA fündig: Mit Reed Timmer wechselt ein 22-jähriger Combo-Guard zu den Raubkatzen, der hauptsächlich auf der Shooting Guard-Position zum Einsatz kommen wird. Bei seiner ersten Profi-Station hat der US-Amerikaner einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben. “Ich bin sehr gespannt auf meine erste Profi-Saison bei den Tigers. Ich freue mich darauf, das zu machen, was das Team von mir braucht, um Spiele zu gewinnen und eine erfolgreiche Saison zu spielen. Lasst uns loslegen!”, kommentiert Timmer seine Unterschrift bei den Tigers.

Parallelen zu Ex-Tiger Josh Young

Mit der Drake University haben die Tigers in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Von 2011 bis 2014 spielte Josh Young unter dem damaligen Trainer Igor Perovic in der Universitätsstadt am Neckar, nachdem er 2010 seine professionelle Laufbahn bei Bayer 04 Leverkusen in der ProB begonnen hatte. Im Tübinger Trikot fasste Young schnell Fuß in der easyCredit BBL und wurde zum Publikumsliebling sowie Mannschaftskapitän der Raubkatzen. Auch neben dem gemeinsamen College gibt es weitere Parallelen zwischen Young und Neu-Tiger Timmer: Beide sind 1,85 Meter groß, fühlen sich auf beiden Guard-Positionen wohl und zeichnen sich trotz vergleichsweise geringer Körpergröße durch einen starken Zug zum Korb aus. In einem Punkt unterscheiden sich die beiden Drake-Absolventen aber wesentlich: Während Young nicht als herausragender Distanzschütze bekannt ist, kann bei Timmer genau das Gegenteil behauptet werden. 2017/2018 versenkte der 22-Jährige starke 41,3 Prozent seiner Dreier – und das bei 6,6 Versuchen pro Spiel! Nicht zuletzt deshalb charakterisiert Trainer Nadjfeji seinen neuen Schützling als „exzellenten Schützen”.

Viel mehr als ein reiner Schütze

Aber nicht nur die Wurffähigkeiten des Guards haben die Tigers beeindruckt. So attackiert Timmer häufig den Korb, wo er den Kontakt sucht und von seiner Physis profitiert. Im Gegensatz zu vielen Scharfschützen, die sich oft zu sehr auf ihren Wurf verlassen, nahm der 1,85-Meter-Mann während seiner vier Jahre am College insgesamt deutlich mehr Zweier als Würfe von jenseits der Dreierlinie. Zudem ist der Rookie häufiger Gast an der Freiwurflinie: 2017/2018 kam Timmer auf 6,2 Freiwurfversuche pro Partie, die er mit einer überzeugenden Quote von 86,3 Prozent verwandelte. Das statistische Gesamtpaket in seiner College-Abschiedssaison von durchschnittlich 19,2 Punkten, 3,6 Rebounds und 2,3 Assists zeigt, dass der Linkshänder nicht nur ein vielseitiger Scorer ist, sondern auch – trotz seiner Größe – eine wichtige Hilfe beim Rebound sein kann. Timmer bringt also alle Anlagen mit, um eine wichtige Rolle im neuen Zweitliga-Kader der Tigers Tübingen zu spielen.

Zur Person:

Reed Donald Timmer wurde am 22. August 1995 als Sohn von David und Cheryl Timmer in New Berlin, Wisconsin/USA geboren. In derselben Stadt besuchte der Neu-Tiger die Eisenhower High School. Dort ist Timmer noch bis heute bester Punktesammler, Vorlagengeber und Balldieb der Schulgeschichte. Im Anschluss schrieb sich der Dreierspezialist an der Drake University in Des Moines im US-Bundesstaat Iowa ein, wo er in keiner seiner vier College-Spielzeiten weniger als 11,5 Zähler im Schnitt erzielte. Außerdem traf Timmer stets über 35 Prozent seiner Distanz- und mehr als 80 Prozent seiner Freiwurfversuche. Am 14. Februar 2018 steuerte der neue Tiger überragende 39 Punkte zum 90:76-Sieg seiner Bulldogs gegen die Indiana State University bei.  Nach dem Saisonende 2017/2018 wurde der US-Amerikaner zum mannschaftsinternen “Most Valuable Player” (MVP) gewählt. Abseits des Basketballfeldes verfügt Timmer über ein abgeschlossenes Pharmazie-Studium. Ex-Tiger Josh Young findet lobende Worte für den Guard: “Reed ist ein richtig guter Charakter und ein harter Arbeiter. Außerdem weiß er genau, wie man den Basketball im Korb versenkt.”

von Tobias Fischer