Warum Timmer ohne Wolf am Ende auf der Bank saß
Gegen die Uni Baskets Paderborn mussten die Tigers am Samstagabend ihre dritte Niederlage in Folge hinnehmen. In einem spannenden Spiel zeigten sich die Raubkatzen zwar defensiv verbessert, doch gelang es nie, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. In den Schlussminuten hatte Paderborn dann den kühleren Kopf und Grant Benzinger, der in den letzten 10 Minuten 14 Punkte erzielte.
Den Tigers tat derweil der krankheitsbedingte Ausfall von Center Enosch Wolf doppelt weh! Mit nur neun Spielern reisten die Tübinger nach Paderborn. Und mit Neuzugang Robertas Grabauskas stand erneut nur ein gelernter Centerspieler in der Formation. Vor allem aber im Hinblick auf die Regel, dass in der ProA immer zwei deutsche Spieler auf dem Parkett stehen müssen, war der Ausfall von Wolf äußerst schmerzhaft.
Timmer muss am Ende auf die Bank
So musste sich das Trainergespann um Head Coach Alekssandar Nadjfeji und David Rösch in der entscheidenden Phase entscheiden, welche fünf Spieler sie auf das Parkett schicken. Die Wahl fiel dabei auf Kapitän Tyler Laser, Besnik Bekteshi, Bozo Djurasovic, Elijah Allen und Grabauskas. Reed Timmer, der bis dahin zehn Punkte erzielen konnte, musste hingegen auf der Bank Platz nehmen. Auf den ersten Blick mag das verwundern, ist Timmer doch einer der besten Offensivspieler der Liga.
Die Möglichkeit, eine kleine Formation mit Laser (PG), Timmer (SG), Jacob Mampuya (SF), Djurasovic (PF) und Allen (C) zu bringen, war für die beiden Trainer nicht die optimale Lösung. „Wir haben uns dafür entschieden, Grabauskas auf dem Parkett zu lassen. Wir brauchten seine Größe unter den Körben, da wir in der kleinen Formation dort nicht genug entgegenzusetzen hatten. Djurasovic hat zudem auf der kleinen Flügelposition ein sehr starkes Spiel gemacht und dort haben wir ihn auch weiterhin gebraucht. Da Enosch Wolf nicht dabei war, mussten wir auf den Guard-Positionen rotieren und es blieb uns nur übrig, Reed Timmer auf der Bank zu lassen“ erklärt Rösch.
Ohne Wolf musste auf den Guard-Positionen rotiert werden
Ob sich etwas am Ausgang des Spiels geändert hätte, wenn Timmer gespielt hätte, kann man natürlich nicht sagen. Aber es schien die einzig logische Option, nicht auf den US-Amerikaner zu setzen. Laser war in der zweiten Hälfte für Paderborn kaum zu kontrollieren. Djurasovic überragte auf der Position des Small Forward mit 21 Punkten. Unter den Brettern hatten die Tübinger zudem schwer zu kämpfen – auf die Größe und Masse von Gabrauskas konnte man nicht verzichten, auch wenn der Litauer noch Zeit braucht, um sich im System zu integrieren.
Mit Wolf im Kader wäre in den letzten Minuten somit auch Timmer dem Parkett gestanden. Denn dann hätten die Trainer die beiden großen mit Allen und Wolf mit zwei deutschen Spielern besetzen können, ohne einen Größennachteil hinnehmen zu müssen. Umso wichtiger ist es, dass sich unser Center schnell erholt und hoffentlich bereits am Mittwoch in Ehingen wieder mitwirken kann!