Wieder ein Krimi! Tübingen gewinnt in Dresden
Vierter Sieg im fünften Spiel. Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Dresden Titans vor 1.534 Zuschauer in der Margon Arena mit 71:67 (33:33) gewonnen. Für den Erfolg mussten die Schützlinge von Trainer Domenik Reinboth jedoch alles investieren. Erst in der Schlussminute wurde die Partie entschieden, mit dem besseren Ende für die Schwaben. Kenny Cooper zeigte sich an der Freiwurflinie nervenstark und legte alle vier Freiwürfe im gegnerischen Korb ab, während Sebastian Heck zwei Fahrkarten bei vier Versuchen produzierte. 9,5 Sekunden vor dem Ende führten die Raubkatzen mit 71:67, Dresden sollte nichts mehr gelingen.
Mit einem 11:0-Lauf führte die Truppe von Trainer Fabian Strauß nach 15 Minuten mit 29:22. Es war der höchste Vorsprung für die Sachsen in der Begegnung. Kurios: Auch Tübingen gelang ein 11:0-Run zum 46:35. Es war ebenfalls die höchste Führung im Spiel für die Raubkatzen nach 26 Minuten. In der Offense taten sich die Schwaben gegen die Zone des Gastgebers immer wieder schwer. Jeder Korb musste hart erkämpft werden. Positiv war die gute Arbeit in der Defense. Erneut kassierte das Reinboth-Team keine 70 Gegenpunkte. 18:10-Ballverluste aus Sicht der Dresden Titans halfen für den Tübinger Erfolg ebenfalls mit. Kein gutes Händchen hatten die Tigers aus der Distanz, nur sieben Treffer bei 26 Versuchen (27 Prozent) sollten gelingen. Wenn getroffen wurde, dann aber immer wieder in kritischen Momenten. Topscorer war erneut Cooper mit 19 Zählern, Melkisedek Moreaux konnte mit zehn Punkten ebenfalls zweistellig für Tübingen scoren. Reinboth setzte alle elf Akteure ein, nur Silas Oriane blieb ohne Punkte. Für den Verlierer traf Koen Sapwell mit 17 Zähler am besten. Seine Teamkollegen Lukas Zerner, Pablo Bertone und Daniel Kirchner schieden im letzten Viertel mit dem fünften Foul aus.
Schiedsrichter: Maximilian Meiler, Michael Oesterle, Anton Kotlyar
Kommissar: Stefan Tietz
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Am Samstag, den 26. Oktober 2024, empfangen die Tigers Tübingen die Feuervögel von Phoenix Hagen zum Heimspiel. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Hagen steht nach dem 87:73-Erfolg gegen die VfL SparkassenStars Bochum wie Tübingen ebenfalls bei 4:1-Siegen. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (18:21):
Die Partie begann mit vielen erfolgreichen Abschlüssen. In Minute drei führte Dresden mit 5:4, ehe Moreaux als erster Akteur nicht erfolgreich war. In der Folge häuften sich zunächst die Fehlwürfe auf beiden Seiten. Nach vier Minuten erhöhte Dresdens Sapwell per Dreier auf 8:4. Der Gastgeber agierte defensiv mit einer Zone in der Defense. Die Schwaben waren ihrerseits noch richtig im Spiel drin. Cooper und Jonas Niedermanner leisteten sich schon früh zwei Ballverluste nach Schrittfehlern. Marvin Heckel verkürzte nach fünf gespielten Minuten auf 6:8, Tübingen war noch ohne Foul im Spiel. Das Strauß-Team überzeugte dazu mit einem guten Zusammenspiel, während es bei den Raubkatzen zunächst nur Einzelleistungen waren. Die Folge: Tigers-Kapitän Till Jönke kam in die Begegnung. Bei noch 4:04 Minuten auf der Uhr holte Miles Tention per Dreier zum 9:8 die Führung zurück. Und Jönke trug sich in einer bisher punktarmen Partie auch als Schütze in die Zählerliste ein. Der Routinier verwandelte in der achten Minute zwei Freiwürfe zum 13:10, eine Minute später war Ričards Vanags aus der Distanz zum 16:10 erfolgreich. Strauß nahm 108 Sekunden vor der Viertelpause die erste Auszeit im Spiel. Tübingen gelang zuletzt ein 7:0-Lauf. Und das Timeout trug aus Sicht des Gastgebers Früchte: Mit einem 8:2-Run ging es in den letzten Angriff für die Gäste vor der Halbzeit. Philip Hecker traf einen Buzzer Bester aus der Distanz zum 21:18-Viertelstand. Topscorer war Sapwell mit neun Punkten. Bei den Raubkatzen waren Vanags, Tention und Hecker jeweils per Dreier mit drei Zählern erfolgreich. Dresden stand noch nicht an der Freiwurflinie. Die Rebounds lagen mit 12:8 bei den Gästen. Positiv: Die Tigers leisteten sich erst zwei Fouls.
Zweites Viertel (15:12):
Jönke blieb auf dem Feld, die Mannschaft brauchte den Führungsspieler und Routinier. Unter dem gegnerischen Korb taten sich die Reinboth-Schützlinge weiter extrem schwer mit guten Aktionen. Moreaux erzielte den ersten Punkt im zweiten Abschnitt von der Freiwurflinie nach 100 Sekunden zum 22:18. Die Schwaben spielten nun ebenfalls mit einer Zone, jedoch wenig erfolgreich. Zerner setzte im weiteren Verlauf den ersten Dunking im Spiel. Bei noch 6:57 Minuten vor der Halbzeitpause nahm Reinboth beim 22:23 ebenfalls seine erste Auszeit. Die Partie war weiterhin punktearm, Dresden spielte jedoch immer wieder gut zusammen. Bis in Minute 15 gelang den Sachsen ein 11:0-Lauf zum 29:22. In dieser Phase sahen die Schwaben mehrfach nicht gut aus. Kirchner erzielte die letzten sechs Punkte dieses Laufs mit zwei weiten Dreiern. Doch die Schwaben kämpften sich zurück. Den Raubkatzen gelang bis in Minute 17 ein 6:0-Run zum 28:29 – Auszeit Dresden. Nach Wiederaufnahme der Partie holte Samuel Idowu die Führung zum 30:29 nach 18 Minuten wieder zurück. Es ging hin und her, die Führung wechselte mehrfach im Spiel. Final ging es mit dem Spielstand von 33:33 in die Halbzeitpause. Kirchner verwandelte 2,4 Sekunden vor der Pause mit zwei Freiwürfen zum Halbzeitstand. Reinboth nahm nochmals eine Auszeit, doch der anvisierte Spielzug ging gründlich daneben. Sapwell war mit neun Zählern weiterhin Topscorer der Partie, für Tübingen traf Cooper mit sechs Punkten am besten. Alle elf Akteure der Schwaben wurden schon eingesetzt, davon konnten sich schon zehn Spieler in die Punkteliste eintragen. Die Rebounds gingen mit 26:20 an die Gäste, Jönke sammelte schon sieben Korbabpraller. Schwachpunkte aus Sicht der Tigers Tübingen war die Quote aus der Distanz. Nur drei Treffer bei zwölf Versuchen (25 Prozent) sollten gelingen.
Drittes Viertel (18:20):
Zwei Punkte von Cooper, zwei Punkte von Kirchner – nach 21 Minuten stand es 35:35. Reinboth war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden und nahm eine Auszeit, zu wild waren viele Aktionen. Bei 8:02 Minuten auf der Uhr führten die Gäste dennoch mit 37:35. Die Gäste taten sich in jedem Angriff gegen die Zone der Sachsen schwer. Auf der anderen Seite leisteten sich die Dresden Titans immer wieder unnötige Ballverluste. Nach 24 Minuten führten die Raubkatzen mit 41:35. Das Spiel war weiter ohne viele Zähler geprägt. Gut war jedoch die Arbeit bei den Rebounds bei der Reinboth-Truppe. Was Kirchner kann, dachte sich auch Cooper. 5:26 Minuten vor Ablauf der Uhr in diesem Abschnitt knallte der US-Amerikaner aus gut acht Metern den Ball zum 44:35 durch die gegnerische Reuse. Strauß nahm in Minute 15 eine weitere Auszeit und stauchte seine Schützlinge ordentlich zusammen. Die Defense der Schwaben arbeitete in dieser Phase der Begegnung recht gut. Mit zwei weiteren Zählern von Cooper zum 46:35 war ein 11:0-Lauf bis in die 26. Minute perfekt. Erst Aaron Kayser durchbrach diesen Lauf der Gäste durch zwei Punkte zum 37:46. Die Sachsen drückten nun mächtig auf das Tempo, um den Rückstand aufzuholen. Lucien Schmikale verkürzte nach 28 Minuten per Dreier auf 44:49, Reinboth nahm bei 2:50 Minuten auf der Uhr ein weiteres Timeout. Immer wieder ließen sich seine Schützlinge zu leicht ausspielen. Niedermanner kassierte umgehend nach Wiederaufnahme ein technisches Foul, nachdem er ein Foul an sich beim Dreier reklamierte. Schmikale verwandelte den Freiwurf zum 45:49 in Minute 28. Das Momentum lag nun wieder bei Dresden. Doch Hecker beendete glücklicherweise einen 9:0-Lauf der Sachsen per Dreier zum 52:48. Noch waren 66 Sekunden zu spielen. Nach 30 Minuten stand es 53:51 für Tübingen. Die Partie war weiterhin auf Messers Schneide. Topscorer war Sapwell mit 17 Punkten, für die Raubkatzen kam Cooper auf 13 Zähler. Das Reinboth profitierte von 15 Ballverlusten des Gegners, die eigene Quote aus der Distanz (fünf von 20 Treffern, 25 Prozent) war weiterhin schwach.
Viertes Viertel (16:18):
Zwei Punkte von Cooper, zwei Punkte von Matthew Ragsdale – eine Dublette zum dritten Viertel. Nach 31 Minuten führten die Schwaben mit 55:51. Dennoch war die Begegnung weiter sehr eng. Hecker traf eine Minute später einen wichtigen Dreier zum 58:54. Die Begegnung war weiter hart umkämpft. Ragsdale lief nun heiß und markierte fünf weitere Punkte zum 59:58 in der 33. Minute – Dresden lag nach geraumer wieder in Front. Die Schwaben konnten sich jedoch auf ihren Kapitän verlassen, Jönke holte die Führung zum 61:59 umgehend danach wieder zurück. Die Sachsen hatten in diesem Spiel enorme Foulprobleme. Kirchner, Heck, Bertone und Zerner waren schon mit vier Vergehen vorbelastet. Nach knapp drei Minuten ohne Punkte glich Bertone vier Minuten vor dem Ende zum 61:61 aus. Die Crunchtime wurde eingeläutet. Für Zerner und Bertone war bis zur 37. Minute das Spiel vorzeitig beendet. Der bisher recht unscheinbare Heckel gelang 2:45 Minuten vor der finalen Sirene der Dreier zum 64:61. Im Nachhinein eine kleine Vorentscheidung in der Begegnung. Es blieb jedoch bis in die Schlusssekunden spannend. Die Tigers konnten sich einfach nicht richtig davonziehen, Dresden präsentierte sich angriffslustig und zäh. 74 Sekunden war auch für Kirchner nach elf Punkte, sechs Assists und vier Rebounds Schluss. 60 Sekunden vor dem Ende gleich Heck per Dreier zum 65:65 aus. Das bessere Ende hatten die Schwaben von der Freiwurflinie dann für sich. Cooper verwandelte bei noch 12,8 Sekunden auf der Uhr beide Freiwürfe zum 69:66, ganze 9,5 Sekunden beide Würfe zum 71:67-Endstand. Die Raubkatzen ließen keinen Dreier mehr zu und schickten den Gastgeber ebenfalls an die Linie. Heck setzte in der Schlussminute zwei von vier Würfen daneben.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Es war ein sehr toughes Spiel für uns. Ich glaube, wir hatten viele gute Aktionen, konnten uns aber nicht so richtig belohnen. Wir haben zudem viel leichte Dinger liegen gelassen und gleichzeitig den Gegner damit immer wieder aufgebaut. Sie haben viele starke Schützen und spielen sehr schnell. Das wussten wir, dennoch hätten wir es besser machen können. Im dritten Viertel sind wir dann etwas weggezogen, sind aber wieder etwas eingebrochen, was Dresden ausgenutzt hat. Am Ende sind wir glücklich über den Sieg. Wir wissen aber sehr genau, dass wir noch viel Potenzial nach oben haben.”
Fabian Strauß (Trainer Dresden Titans): “Heute hat die bessere Mannschaft gewonnen, oder die Kaltschnäuzigere. Wir hatten immer wieder Hänger in unserem Spiel, was uns viel Energie gekostet hat. Dazu konnten wir in den wichtigen Momenten keine Stopps generieren und haben auch viele dumme Fouls gemacht. Ähnlich wie Tübingen, haben auch wir viele einfache Dinger liegen gelassen. Das verfolgt uns nun schon seit mehreren Wochen. Das müssen wir unbedingt besser machen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Böse Überraschung – Bus eingeparkt: Kurze Aufregung vor der Abfahrt vom Hotel zum Spiel. Als Busfahrer Konstantin Divitajkin sein Gefährt um 12:30 Uhr vorbereiten wollte, war der Tübinger Mannschaftsbus von mehreren Fahrzeugen auf einem Parkplatz eingeparkt. Grund war das Fußballspiel zwischen Dynamo Dresden und Rot-Weiß Essen in der dritten Liga. Kurzerhand musste der Tübinger Betreuerstab reagieren. Die Mannschaft fuhr mit Taxen zum Spiel in die Margon Arena, Betreuer Martin Kurz nahm nahezu das gesamte Gepäck mit seinem Auto mit zum Spiel. Gegen 16:30 Uhr hatte Divitajkin dann freie Fahrt mit seinem Bus zum Spiel. Zum Sportlichen aus Fußballsicht: Dresden und Essen trennten sich vor 29.834 Zuschauer mit einem 3:3 (0:1)-Unentschieden Stefan Kutschke gelang der Ausgleich für die Sachsen in der Nachspielzeit. In der Tabelle steht der sächsische Traditionsklub aus Sachsen hinter dem SV Sandhausen auf Rang zwei der Tabelle.
Schwaibold in der Regionalliga: Die Tigers Tübingen haben die Begegnung in Sachsen mit elf Akteuren bestritten. Joshua Schwaibold war parallel in der Regionalliga-Mannschaft des SV 03 Tigers Tübingen gegen die PS Karlsruhe LIONS II im Einsatz.
Erster Zwischenstand: Die ersten fünf Spiele sind für 14 von 18 Mannschaften in der Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga mittlerweile gespielt. Einzig ungeschlagenes Team ist Science City Jena, der Lohn ist die Tabellenführung. Am anderen Ende der Tabelle warten RASTA Vechta II, die Nürnberg Falcons BC, der BBC Bayreuth und Schlusslicht ART Giants Düsseldorf weiter auf den ersten Sieg. RASTA Vechta II hat jedoch erst vier Begegnungen absolviert. Die Tigers Tübingen belegen mit 4:1-Erfolgen derzeit Rang sechs, Phoenix Hagen, die Uni Baskets Münster, die Artland Dragons sowie die Bozic Estriche Knights Kirchheim liegen mit der gleichen Ausbeute aktuell vor der Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth. Mit-Absteiger HAKRO Merlins Crailsheim kann bei einem Erfolg im Nachholspiel ebenfalls auf 4:1-Siege nachziehen. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt geht es sehr eng auf den vorderen Tabellenpositionen zu.