Zu viel fehlte! Höchste Saisonniederlage beim 82:98 in Bochum
Die Tigers Tübingen haben nach fünf Siegen in Serie wieder eine Niederlage einstecke müssen. Bei den VfL SparkassenStars Bochum unterlag die Mannschaft von Trainer Danny Jansson vor 889 Zuschauern in der Rundsporthalle zu Bochum ersatzgeschwächt (siehe Dschungelgeflüster) mit 82:98 (40:47). Es war gleichzeitig die höchste Saisonniederlage, zudem kassierten die Schwaben in dieser Saison 2022/2023 noch keine 98 Punkte. Und noch ein Novum: Gegen die Westdeutschen kassierten die Gäste gegen das erste Team die zweite Niederlage. Von Beginn waren die Schützlinge von Trainer Felix Banobre heiß und machte es den Jansson-Schützlingen enorm schwer. Das 6:2 nach drei Minuten war der höchste Vorsprung der Raubkatzen. Der höchste Rückstand betrug in der Schlussminute beim 81:98 ganze 17 Zähler. Die Westdeutschen überzeugten durch ein schnelles Spiel mit vielen Abschlüssen zum richtigen Zeitpunkt. Schritt für Schritte bauten die Blau-Weißen den Vorsprung aus. Am Ende gingen vielleicht ein wenig die Kräfte aus. Der Sieg für den Gastgeber geht absolut in Ordnung. Nur sechs von 27 Versuchen aus der Distanz (22 Prozent) landeten im Bochumer Korb, zu wenig um das Spiel zu gewinnen. Das Duell um die Rebounds (44:34) ging auch an das Banobre Team, so wie insgesamt alle Statistiken. Ungewohnt waren zudem 19 Ballverluste. Topscorer der Begegnung war Zac Seljaas mit starken 29 Zählern, beim Gastgeber überzeugten Hendrik Drescher mit 25 Punkten und Jalen Bradey mit 23 Punkten am meisten.
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Für die Tigers Tübingen steht am kommenden Wochenende ein weiteres Auswärtsspiel an. Am Sonntag, den 18. März 2023, treten die Jansson-Schützlinge bei den Nürnberg Falcons BC an. Hochball ist um 17 Uhr in der Kia Metropol Arena Nürnberg.
Erstes Viertel (20:20):
Der Gastgeber startete mit einer Zonenverteidigung ins Spiel. Doch was Coach Banobre in den ersten 87 Sekunden in der Verteidigung seines Teams sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Der Spanier nahm beim Stand von 2:4 gleich eine frühe Auszeit und konnte sich auch im Anschluss nicht beruhigen. Nach vier Minuten stand es 8:8-Remis, Hendrik Drescher traf einen Dreier – und dies mit einem Foul von Zac Seljaas. Auch der Bonuswurf zum 9:8 saß. Alle Bochumer Punkte gingen auf das Konto des 22-Jährigen. Beide Mannschaften ließen in der Anfangsphase zahlreiche gute Chancen leichtfertig liegen. Die Begegnung gestaltete sich weiterhin ausgeglichen. Nach einem Steal legte Delante Jones den Ball nach sieben Minuten zum 14:12 in den Bochumer Korb. Defensiv leisteten sich die Schwaben immer wieder Fouls bei erfolgreichen Korbaktionen der Westdeutschen. Eine Minute später führte das Banobre-Team durch zwei Freiwürfe von Garrett Sams mit 17:14 – Bochum spielte weiter die Zone in der Defense. Jones traf 47 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts den ersten Dreier zum 20:18 und holte damit die Führung wieder zurück. Final ging es mit 20:20 in die erste Pause. Topscorer der Partie war Drescher mit neun Zählern, auf Tübinger Seite kam Jones auf sechs Punkte. Das Duell um die Rebounds ging mit 16:9 an den Gastgeber, dazu trafen die Schwaben nur einen Dreier bei sieben Versuchen (14 Prozent).
Zweites Viertel (27:20):
Bochum spielte schnellen Basketball und suchte viele Abschlüsse. Genau das Spiel, was die Mannschaft ausmacht. Nach 14 Minuten traf Jalen Bradley zum 30:24, Jansson nahm daraufhin sein erstes Timeout. Die Gäste taten sich in der Offense gegen die Zone des Gegners schwer – der Motor im Angriff stotterte noch merklich. Nach der Unterbrechung konterte Timo Lanmüller mit einem Dreier zum 27:30. Dazu man agierte nun selbst mit einer Zone in der Defense. Vor allem gegen Bochums Spielmacher Bradley hatten die Raubkatzen immer wieder Probleme. Der US-Amerikaner traf nach 15 Minuten zum 32:27. Der Spieler der ersten Halbzeit war jedoch Drescher, der nach 16 Minuten beim Stand von 36:32 für das Banobre-Team bereits 13 Zähler erzielen konnte. Der Gastgeber konnte den Vorsprung halten, wenn auch nicht wirklich davonziehen. Zwei Minuten vor der Halbzeit stand es 39:34 für die VfL SparkassenStars. Auf Tübinger Seite spielte sich Jones immer mehr in den Vordergrund. Dazu übernahm der US-Amerikaner neben Kapitän Gianni Otto viel Verantwortung im Aufbauspiel. 33 Sekunden vor der Sirene erzielte Jones das 39:42 – Banobre nahm seine zweite Auszeit in Anspruch. Mit der Schlusssekunde traf Drescher als Spieler des Tages aus der Ecke per Dreier zum 47:40. Topscorer der Begegnung war weiterhin Drescher mit 18 Zählern, bei den Tigers trafen Seljaas Jones mit elf Punkten am besten. Problematisch aus Tübinger Sicht war weiter die Quote aus der Distanz. Nur drei von 14 Versuchen (21 Prozent) fanden das Ziel.
Drittes Viertel (26:23):
Das dritte Viertel nahm schnell an Fahrt auf. Und Bochum traf in der Offensive fast nach Belieben. Nach 23 Minuten erzielte Bradley das 55:44, erstmals war der Rückstand zweitstellig. Direkt im Gegenzug erzielte Tarantate Crockett Jr. mit einem Dreipunktspiel das 58:44. Es war gleichzeitig ein 9:0-Lauf der Blau-Weißen. Die Begegnung drohte bereits frühzeitig aus den Händen zu gleiten. Das Spiel der Raubkatzen war sehr zerfahren und nicht kontrolliert. Gegen das schnelle Spiel mit einer ordentlichen Trefferquote kam man nicht wirklich klar. Der Kampf war zwar da, doch zumeist war man insgesamt nur zweiter Sieger. Doch Seljaas mit vier Zählern in Serie sowie Lanmüller mit einem Dreipunktspiel konnten nach 25 Minuten auf 51:58 verkürzen. Erst Niklas Geske konnte mit einem Korbleger den eigenen 9:0-Lauf zum 60:53 brechen – gespielt waren 26 Minuten. Immer wieder ließen die Jansson-Schützlinge Treffer zu, dazu mit Fouls. Man machte sich das Leben selbst schwer. So 151 Sekunden vor dem Ende des dritten Abschnitts, als Tom Alte ein Dreipunktspiel zum 64:56 abschloss. Für das bisherige Highlight der Partie sorgte aber Bakary Dibba, der in Minute 29 nach einem Steal per Dunking zum 60:66 abschloss – Auszeit Bochum. Erneut war es Drescher, der zwei Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels den 73:63-Zwischenstand erzielte. Der Bochumer Akteur war mit 20 Zählern Topscorer des Spiels, bei den Gästen punktete Seljaas mit 18 Punkten. Knackpunkt waren weiter die Rebounds mit 36:28 für den Gastgeber sowie nur vier Treffer bei 22 Versuchen aus der Distanz für die Schwaben (18 Prozent).
Viertes Viertel (25:19):
Bradley eröffnete den Schlussabschnitt umgehend per Dreier zum 76:63, was Seljaas mit einem Dreipunktspiel zum 66:76 nach 31 Minuten konterte. Jedoch vergab der US-Amerikaner einen Freiwurf nach einem technischen Foul gegen Banobre. Bei den Raubkatzen musste es nun erneut Seljaas richten, der alle acht Zähler zum 71:78 nach 33 Minuten erzielte. Der 25-Jährige war schon bei 26 Zählern angelangt. Doch näher kam man nicht heran. Die Westdeutschen streuten immer wieder Punkte ein. Knapp sechs Minuten vor dem Ende nahm Jansson beim Stand von 71:81 sein zweites Timeout. Egal, was mit die Gäste probierten, die Bochumer hatten immer wieder eine Antwort parat. Knapp vier Minuten vor dem Ende war der Rückstand beim 76:86 immer noch zweistellig. Drescher machte in Minute 37 mit dem nächsten Dreier zum 91:78 den Deckel drauf. Zudem schied Mateo Šerić mit seinem fünften Foul aus der Begegnung aus. Mit dem Sieg im Wissen spielte sich das Banobre-Team nun in einem Rausch. 68 Sekunden vor dem Ende traf Spielmacher Geske aus der Distanz zum 98:81. Endstand: 98:82 für die VfL SparkassenStars Bochum.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “In keinem Angriff des Spiels haben wir das Tempo kontrolliert. Es fehlte die Energie, dazu haben wir zu viele Fehler gemacht. Mich enttäuscht, dass wir mit dem Rückstand uns nicht auf unsere Stärken konzentriert haben und ein wenig auseinander gefallen sind. Insgesamt war es natürlich viel zu wenig. Der Sieg für Bochum geht klar in Ordnung!
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Pause für Kivimäki, Lehe im U18-Team: Gegen die VfL SparkassenStars Bochum haben die Raubkatzen auf Spielmacher Aatu Kivimäki verzichtet. Der finnische Spielmacher ist angeschlagen, nach Rücksprache mit Teamarzt Dr. Philipp Calgéer, Physiotherapeut Hannes Katzmaier sowie dem Trainer Danny Jansson erhielt der 25-Jährige eine kurze Pause. Da Erol Ersek jüngst auch wieder sein Comeback gab, konnte man Kivimäki eine kurze Verschnaufpause ermöglichen, um gestärkt und etwas erholt die kommenden Aufgaben in der Hauptrunde sowie die (wohl) anstehenden Playoffs anzugehen. Es war das erste Spiel, welchem Kivimäki in dieser Saison 2022/2023 nicht mit von der Partie war. Bisher kam der Point Guard auf genau zehn Punkte und fünf Assists pro Begegnung, dazu ist die Nummer zwölf der Raubkatzen mit einer Quote von 40,3 Prozent bester Distanzschütze im Team.
Zwangspause für Keppeler, Osei vor Rückkehr ins Training: Kurzfristig mussten die Schwaben auf Daniel Keppeler verzichten. Der Center zog sich am Donnerstag im Training eine Fingerverletzung an der rechten Hand zu und wird den Raubkatzen vorerst nicht zur Verfügung stehen. Positive Nachrichten gibt es hingegen von Miles Osei. Der 20-Jährige wird nach seiner Verletzung am rechten Sprunggelenk vor knapp vier Wochen in den kommenden Tagen wieder ins Training einsteigen. Wir wünschen beiden Akteuren eine schnelle Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb!
Alpirsbacher verlängert Partnerschaft: Der ursprüngliche Vertrag über drei Jahre mit der Brauerei Alpirsbacher wird um ein weiteres Jahr bis zum Ende der Saison 2025/2026 verlängert. Die Fan-Formate wie der Alpi-Fantalk oder die Alpi-Fanausfahrt werden dabei fortgeführt und intensiviert. Wir freuen uns sehr über die Verlängerung und bedanken uns gleichzeitig in das in uns gesteckte Vertrauen!