Bild: Stefan Pieper

Zu viele Fehler gemacht! 75:79-Niederlage bei den Artland Dragons

04 Feb 2023

Die Tigers Tübingen haben das Spitzenspiel des 20. Spieltags bei den Artland Dragons in Quakenbrück vor 3.000 Zuschauern in der ausverkauften Artland Arena mit 75:79 (40:50) verloren. Mit der knappen Niederlage geht auch der direkte Vergleich an das Team von Trainer Patrick Flomo. Die Schwaben hatten vor allem in der ersten Halbzeit große Probleme in der Defensive. Ganze 50 Zähler gestattete man dem Gastgeber. In der zweiten Halbzeit dann ein anderes Bild. Besser in der Defense, dazu konnte das Team von Trainer Danny Jansson auch verlässlicher in der Offensive punkten. Stichwort Jansson: Der Tübinger Trainer war gesundheitlich derart angeschlagen, dass teilweise Co-Trainer Hanot Zabaleta Carro an der Seitenlinie stand. Nach 36 Minuten konnten die Schwaben die Führung zum 67:66 zurückholen, zwei Minuten vor dem Ende führten die Raubkatzen sogar mit 73:68. Doch ein 11:2-Lauf brachte die Niedersachsen dann doch noch auf die Siegerstraße. Erneut ging das Duell um die Rebounds (35:41) an den Gegner, dazu leistete man sich vor allem in den entscheidenden Phasen zu viele Fehler. Die höchste Führung der Niedersachsen ereignete sich in Minute 19 beim Stand von 48:37 mit elf Zählern. Die Schwaben lagen ihrerseits mit 18:11 in Minute sechs am weitesten vom Gegner entfernt. Topscorer der Begegnung war Mateo Šerić mit 25 Punkten, beim Gastgeber traf De`Vondre Perry mit 16 Zählern am häufigsten, dazu sicherte sich der US-Amerikaner elf Rebounds. Die Gäste mussten auf Erol Ersek und Daniel Keppeler verzichten. Dafür gab Neuzugang Delante Jones sein Debüt im Trikot der Schwaben (siehe Dschungelgeflüster). Negativ abgerundet wurde das Wochenende durch die 71:87 (34:47)-Niederlage des SV 03 Tigers Tübingen gegen den Tabellennachbarn VfL Bensheim in der Regionalliga Südwest. Damit befinden sich die Schützlinge von Trainer Manu Pasios mitten im Abstiegskampf.

Hier geht`s zur Statistik! Hier geht`s zum Re-Livestream!

Bereits am Mittwoch treten die Tigers Tübingen erneut im Norden an. Zu Gast ist die Jansson-Truppe dann bei den WWU Baskets Münster. Spielbeginn ist um 20 Uhr in der Sporthalle Berg Fidel. Abgerundet wird die intensive Woche dann mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer RASTA Vechta am Sonntag, den 12. Februar 2023. Im Rahmen des Tigers-Familientags powered by LAVECO+ läuft der Vorverkauf bereits gut. Eine Woche vor der Partie (16 Uhr, Paul Horn-Arena) sind 1.700 Tickets verkauft. Kinder, die in einem Tiger-Kostüm in die Paul Horn-Arena kommen, erhalten eine Überraschung sowie ein gemeinsames Bild mit Tiger Walter.  Mit LAVECO+ und „My Bottle, please!“ bietet unser neuer Partner CHT ein rein pflanzliches Waschmittel der neuesten Generation und ein Nachfüllsystem, mit dem mühelos Plastik eingespart wird. Für weiterführende Informationen über die neue Waschmittel-Generation aus Tübingen hier klicken

Erstes Viertel (25:20):

Die Partie ging überhaupt nicht gut los für die Raubkatzen. Der nach Verletzung zurückgekehrte Marko Bacak eröffnete die Begegnung mit zwei Freiwürfen zum 2:0 in der ersten Minute. Nach zwei Minuten lagen die Jansson-Schützlinge bereits mit 0:9 in Rückstand. Beim Gastgeber klappt alles, bei den Gästen gar nichts. Doch die Tigers konnten sich schnell fangen und nahmen ihrerseits das Spiel auf. Šerić erzielte nach 134 Sekunden die ersten Punkte per Korbleger für Tübingen zum 2:9. Auch in der Defense war man nun wacher und erzwang einige Ballgewinne. Šerić war es in Minute fünf, der per Dreier den 11:11-Ausgleich erzielte. Und weil es so gut klappte, knallte Zac Seljaas im nächsten Angriff den nächsten Distanzwurf zur ersten Führung (14:11) für die Gäste in die gegnerische Reuse. Die Flomo-Truppe war kurzfristig von der Rolle. Alles lief schief. Nach einem Ballgewinn konnte Gianni Otto nach sechs Minuten auf 18:11 erhöhen. Es war gleichzeitig das Ende eines 14:0-Laufs. Erst Bacak durchbrach den Lauf mit zwei Freiwürfen zum 13:18 in der gleichen Minute. Das Spiel ging hoch und runter. Die Dragons war nun aber wieder da. Zwar traf Šerić in Minute sechs noch zum 20:13, danach spielten jedoch nur noch die Niedersachsen. Delante Jones gab in Minute acht sein Debüt für die Raubkatzen. Mit einem 12:0-Lauf beendete die Flomo-Truppe das erste Viertel. Ballverluste und eine schlechte Wurfauswahl waren die Gründe für den Tübinger Rückstand. Erneut waren die Rebounds wieder das Problem (3:9), dazu trafen die Hausherren alle drei Dreier (100 Prozent). Bei den Dragons traf Jannes Hundt mit sechs Punkte am besten, bei den Raubkatzen kam Šerić auf neun Zähler.

Zweites Viertel (25:20):

Šerić war es, der den ersten Korb im zweiten Abschnitt zum 22:25 nach elf Minuten erzielte. Eine Minute später knickte Otto mit dem rechten Sprunggelenk um und musste erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Die Dragons kontrollierten weiter das Spielgeschehen, bei den Rebounds war die Gäste weiter zumeist nur der zweite Sieger. Demetrius Ward erhöhte in Minute zwölf auf 31:22. Die Tigers konnten sich bei Šerić bedanken, der als gefühlt einziger Spieler punktete. So durch vier Zähler zum 26:31 nach 13 Minuten. Seljaas verkürzte eine Minute später noch auf 28:31. Ausgerechnet der ehemalige Tübinger Joanic Grüttner Bacoul startete mit einem Dreier einen 7:0-Lauf zum 38:28 nach 16 Minuten. Es war erstmals eine zweistellige Führung für die Hausherren. Jekabs Beck konnte den Run mit zwei Freiwürfen zum 30:38 in der gleichen Minute brechen. Fatal war weiter die Schwäche bei den Rebounds. Jones traf in Minute 18 seine ersten Zähler für seinen neuen Arbeitgeber. Per Dreier verkürzte der US-Amerikaner auf 33:40, im nächsten Angriff gelang Seljaas noch das 35:40 – Auszeit Artland Dragons. Unter den Körben fehlte Keppeler in Form von Blocks und Rebounds – das war nicht zu übersehen. Die Flomo-Schützlinge hatten das Spiel im Griff und lagen immer mit ein paar Zählern in Front. De´Vondre Perry erzielte in der Schlussminute der ersten Hälfte zwei lupenreine Dreier zum 48:37. Final gingen die Niedersachsen mit einem 50:40-Zwischenstand in die Pause. Jansson musste auf den kleinen Positionen schon viel wechseln, Spielmacher Aatu Kivimäki hatte frühzeitig drei Fouls gesammelt. Insgesamt konnte der Finne in Diensten der Schwaben nicht mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein. Vor allem defensiv mit 50 kassierten Punkten. Bei den Rebounds (21:11) lagen die Dragons weiter klar in Front. Auch aus der Distanz präsentierte sich der Tübinger Kontrahent treffsicherer (sieben von zwölf Treffern, 58 Prozent). Topscorer der Begegnung war Šerić mit 15 Zählern, Perry kam auf der Gegenseite auf zwölf Punkte.

Drittes Viertel (9:16):

Die Jansson-Truppe kam besser aus der Pause. Šerić verkürzte in Minute 23 auf 47:50. Hundt war es, der erst eine Minute später per Korbleger die ersten Zähler für das Flomo-Team in Halbzeit zwei erzielen konnte. Die Raubkatzen waren jetzt besser in der Begegnung, dazu auf Augenhöhe. Jedoch verpassten es die Gäste immer wieder, Aktionen erfolgreich abzuschließen, weshalb der Tübinger Gegner weiter knapp in Führung lag. Zwischen Minute 26 und 28 hatten sogar beide Kontrahenten kein Glück in der Offensive – die Punkte fehlten auf beiden Seiten. Bakary Dibba verkürzte mit zwei Zählern auf 54:56 nach 28 Minuten. Final ging es mit einem 56:59-Zwischenstand in die letzten zehn Minuten. Kivimäki war jedoch mit vier Fouls vorbelastet. Positiv war, dass man den Dragons mit einer guten Leistung in der Defense nur neun Punkte gestattete. Der Gastgeber hatte seinerseits schon 20 Ballverluste auf dem Habenkonto. Ein wesentlicher Grund, warum sich die Gäste herankämpfen konnten. Šerić war mit 20 Zählern bester Punktesammler, beim Gegner kam Perry auf zwölf Punkte.

Viertes Viertel (20:19):

Das letzte Viertel startete mit zahlreichen Dreiern auf beiden Seiten. Final war es Jones, der nach 32 Minuten den 64:64-Ausgleich aus der Distanz erzielten konnte. Das Momentum lag nun etwas auf Tübinger Seite. Drei Minute später brachte Timo Lanmüller sein Team sogar mit 67:66 in Front. Von der bisherigen guten Trefferquote der Dragons aus der Ferne war nun kaum noch etwas zu sehen. Seljaas war es schließlich in Minute 38, der die Tigers Tübingen mit 73:68 in Führung brachte. Der Weg für den 15. Saisonsieg war geebnet. Doch in die letzten 120 Sekunden verloren die Schwaben dann doch noch die Partie. Keine guten Abschlüsse auf der eigenen Seite, das umgekehrte Bild bei den Artland Dragons. In der Vorschlussminute traf der gute Ward aus gefühlt neun Metern zum 73:73-Ausgleich. Die Artland Arena bebte! Und nun machte sich auch der Heimvorteil positiv für die Niedersachsen bemerkbar. Mit einem 6:2-Lauf bis zur finalen Sirene sicherten sich die Flomo-Schützlinge den 79:75-Sieg im Spitzenspiel. Keine Frage, in diesem Spiel wäre deutlich mehr drin gewesen, hätten die Schwaben nicht zu viele Chancen leichtfertig vertan.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war das Ende einer schlechten Woche mit vielen Spielern, die nicht fit waren. In der ersten Halbzeit haben uns erneut die Intensität sowie die Rebounds gefehlt. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser, als wir auch die Kontrolle über das Spiel übernommen haben. Der Dreier von Demetrius Ward hat uns am Ende erheblich getroffen. Insgesamt ein sehr frustrierender Abend.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Erneut nicht vollständig: Beim Auswärtsspiel in Quakenbrück konnten die Tigers Tübingen erneut nicht vollständig antreten. Erol Ersek fällt mit einer Knieverletzung weiterhin aus, dazu erkrankte unter der Woche auch noch Daniel Keppeler. Der 26-Jährige ist erst gar nicht erst mit nach Niedersachsen gefahren. Krišs Helmanis fehlte unter der Woche auch krankheitsbedingt, jedoch konnte der 20-Jährige mit dem Team zum Spiel fahren. Richtig fit war er im Spiel aber nicht und blieb ohne Zähler. Zu aller Unnot war auch Trainer Danny Jansson unter der Woche derart angeschlagen, dass an ein Training kaum zu denken war. Wir wünschen allen Kranken eine schnelle Genesung!

Debüt von Jones: Gegen die Artland Dragons kam Tübingens Neuzugang Delante Jones bereits zu seinem ersten Einsatz. Knapp 15 Minuten Spielzeit bekam der US-Amerikaner in seinem ersten Auftritt für die Raubkatzen. Am Ende standen acht Punkte und jeweils zwei Rebounds und Assists zu Buche. Der 27-Jährige zeigte phasenweise zwar gute Ansätze, die Bindung zum Team fehlte jedoch noch. Dazu merkte man, dass Jones in den letzten Wochen  nicht gespielt hat. Dennoch ist der Neuzugang eine Verstärkung, da Leistungsträger Ersek weiter ausfallen wird.

Ausverkaufte Artland Arena: Die Partie zwischen beiden Kontrahenten verfolgten 3.000 Zuschauer. Damit war die Artland Arena ausverkauft. Dragons-Geschäftsführer Marius Kröger hatte bereits vor dem Hochball gut lachen. Der Funktionär gewann die Wette gegen Quakenbrücks Bürgermeister Michael Bürgel, dass die Artland Arena gegen die Tigers Tübingen ausverkauft sein wird. Der Politiker nahm die Niederlage gelassen auf. “Ich freue mich, dass so viele Menschen in der Halle sind”, so Bürgel. Die Wettschuld – Tanz mit den Dragons Flames – wurde noch vor dem Spielbeginn erfolgreich eingelöst. Mit dem Ausgang der Begegnung hatte Kröger doppelt Grund zur Freund und lief den ganzen Abend sicher mit einem breiten Grinsen durch die Artland Arena.

von Tobias Fischer