Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Zweite Garde liefert – 83:73-Sieg gegen die Uni Baskets Paderborn

14 Jan 2023

Tigers-Coach Danny Jansson hatte nach dem knappen Erfolg gegen die WWU Baskets Münster unter der Woche recht deutlich seine zweite Garde kritisiert. Dies nahmen sich die Spieler um Kapitän Gianni Otto beim 83:73 (35:41)-Sieg gegen die Uni Baskets Paderborn vor 2.279 Zuschauern in der Paul Horn-Arena sichtbar zu Herzen, auch wenn wieder einmal Startschwierigkeiten vorhanden waren. Nach einer durchwachsenen Halbzeit, in der die Tigers zeitweise mit 13 Punkten hinten lagen (28:41, 18. Minute) schien Jansson in der Kabine den richtigen Ton und die richtigen Worte gefunden zu haben. Jedenfalls zündeten die Schwaben im dritten Viertel den Turbo. Angeführt von Bakary Dibba, Aatu Kivimäki und Krišs Helmanis drehten die Tigers das Spiel mit einem 22:8-Lauf. Vor allem Kivimäki drehte in den zweiten 20 Minuten richtig auf: Nach null Punkten zur Halbzeit erzielte der Finne in der zweiten Hälfte alle seine 15 Zähler und wurde damit Topscorer der Raubkatzen. Neben Kivimäki punkteten vier weitere Tübinger zweistellig: Helmanis (13), Dibba (zwölf), Mateo Šerić (zehn), Daniel Keppeler (zehn). Bei Paderborn scorten Lars Lagerpusch (13) und Marten Linßen (zwölf, elf Rebounds) am besten. Die höchste Führung der Tübinger betrug 16 Punkte beim 76:60 im vierten Viertel. Schlussendlich gingen die Fans zum Ende der Hinrunde wieder einmal zufrieden nach Hause.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen am kommenden Samstag, den 21. Januar 2023, mit dem ersten Spiel der Rückrunde in der Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Nur sieben Tage später gibt es das Wiedersehen bei den Uni Baskets Paderborn. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Sporthalle am Maspernplatz.

Erstes Viertel (16:21):

Die Tigers, die erneut ohne den angeschlagenen Erol Ersek in die Begegnung gehen mussten, starteten sehr gut ins in die Partie. Die ersten vier Angriffe konnten die Schwaben allesamt erfolgreich abschließen. Auf Seiten der Gäste drückte zunächst Connor Anthony dem Spiel seinen Stempel auf. Er erzielte die ersten sieben Zähler seines Teams. Nach der Tübinger 8:7-Führung (zweite Minute) ging es zumindest aus Tübinger Sicht etwas ruhiger weiter. Die Hausherren erlaubten sich nun ein paar Fehlwürfe, während die Baskets aus Paderborn weiter punkten konnten. Die dreiminütige Durststrecke der Tübinger beendete Otto in der fünften Minute mit einem Dreier zum 11:13. Dennoch war nicht zu übersehen, dass die Schwaben noch auf der Suche nach dem offensiven Rhythmus waren. So treffsicher die Jansson-Schützlinge am Anfang waren, so wenig wollte danach gelingen (zwei von zwölf Versuchen in den folgenden sieben Minuten). Deshalb konnte sich Paderborn bis zur neunten Minute auf 19:13 absetzen. Wenig später ging es mit einem 16:21-Rückstand in die erste Viertelpause.

Zweites Viertel (19:20):

Eine harsche Standpauke seines Coaches Jansson hatte sich Dibba zu Beginn des zweiten Viertels wohl zu Herzen genommen. Mit Energie zog er gleich im ersten Angriff zum Korb, wurde gefoult und traf beide Freiwürfe (18:23, elfte Minute). Die darauffolgende Minute gehörte allerdings Timo Lanmüller, der fünf Punkte in Serie erzielte und seine Farben wieder in Schlagdistanz brachte (23:25, zwölfte Minute). Die Gäste um Trainer Steven Esterkamp ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und erzielten seinerseits acht Zähler in Folge. Beim Stand von 23:33 musste Coach Jansson seine erste Auszeit nehmen (14. Minute). Auffallend bis dahin war vor allem der Unterschied in den Wurfquoten von außen: Während die Hausherren nur zwei von zehn Versuchen trafen, versenkten die Gäste drei von fünf Versuchen von der Distanz. Hinzu kamen einige unglückliche Entscheidungen gegen die Tigers, die sich zunehmend in Diskussionen mit den Schiedsrichtern verstrickten. Paderborn nutzte diese Phase geschickt aus und erhöhte die Führung auf 13 Zäher (41:28, 17. Minute). Und wie es dann nun mal so ist, kam auch noch Pech dazu. Der Dreier von Šerić überlegte es sich mehrfach reinzufallen – am Ende eben nicht. Besser machte es ausgerechnet Dibba im nächsten Angriff, der seinen zweiten Dreier der Saison zum 33:41 traf – Auszeit Paderborn (19. Minute). Eine gute Defensivsequenz am Ende sorgte dann für ein erträgliches 35:41 zur Halbzeitpause.

Drittes Viertel (22:8):

Auch zu Beginn des dritten Viertels lief offensiv im Tübinger Spiel nicht viel zusammen. Es sollte drei Minuten dauern, ehe der erste Wurf durch die Reuse der Baskets flutschen wollte. Kivimäki beendete seine persönliche Durststrecke und erzielte einen Dreier zum 38:43 – es waren zugleich seine ersten Punkte der Begegnung. Auf beiden Seiten wurde weiterhin sehr intensiv verteidigt. Da sich nun die Paderborner Wurfquote (starke 56 Prozent in der ersten Halbzeit) normalisierte, konnten die Tigers den Rückstand zur Freude der 2.279 Zuschauer allmählich verkürzen. Auch die Körpersprache der Tübinger stimmte nun. Nach zwei Offensiv-Rebounds erzielte Dibba in der 27. Minute das 44:45 – in der Paul Horn-Arena wurde es immer lauter. Kurze Zeit später stopfte erneut Dibba den Ball durch die Paderborner Reuse und peitschte anschließend die Zuschauer weiter an. Nach langem Rückstand lagen die Tigers nach 28 Minuten nun wieder mit 46:45 in Front. Da die Paderborner den Ball gleich wieder verloren, konnte Keppeler weiter auf 48:45 erhöhen. Die Hausherren gaben nun klar den Ton und punkteten munter weiter. Mit einer 57:49-Führung ging es folgerichtig in Schlussviertel.

Viertes Viertel (26:24):

Šerić erhöhte mit dem ersten Angriff des Schlussabschnitts die Führung der Tigers erstmals auf zehn Zähler (59:49, 31. Minute). Überhaupt schien die Energie der zweiten Garde, die diese im dritten Viertel an den Tag gelegt hatte, direkt auf die Starting-Five übergesprungen zu sein. Kivimäki jedenfalls feuerte zwei Würfe von jenseits der Dreierlinie in kürzester Zeit ab, die beide durch die Reuse fielen – Auszeit Paderborn beim Stand von 50:65 (32. Minute). Passend dazu sangen die Fans: “Der SV ist wieder da!”. Von diesem Lauf sollte sich die Gäste nicht mehr erholen. Überraschenderweise schienen die Raubkatzen trotz des Spiels unter der Woche mehr Sprit im Tank zu haben. Ob es ein elegantes Tänzchen von Kivimäki gegen seinen Gegenspieler in der Zone war oder zwei harte Defensivaktionen von Šerić, die ihm allerdings leider auch zwei Fouls einbrachten. Den Tigers war anzumerken, dass sie nach der durchwachsenen ersten Halbzeit richtig Spaß hatten. Spätestens nach dem zweiten Dreier von Dibba zum 76:60 war die Messe dann gelesen (37. Minute). Zwar kamen die Gäste aus Paderborn nochmals etwas heran, doch aufgrund der tollen zweiten Halbzeit war der 83:73-Erfolg am Ende auch verdient.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Paderborn ist ein harter Gegner. Es ist die einzige Mannschaft, gegen die wir letzte Saison in der Hauptrunde beide Spiele verloren haben. Das hat man heute wieder in der ersten Halbzeit gesehen, als wir große Schwierigkeiten hatten dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken. In der zweiten Hälfte haben wir uns besser auf Paderborn eingestellt und ein paar Würfe getroffen – plötzlich hatten wir einen Lauf. Zwei Spiele in so kurzer Zeit zu spielen, ist interessant. Es hatte eine Art von Playoff-Charakter. Zac Seljaas hat heute große Schwierigkeiten gehabt ins Spiel zu finden. Ich bin froh, dass Bakary Dibba für ihn eingesprungen ist und ein starkes Spiel gemacht hat.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Ende der Hinrunde: Mit dem Duell gegen die Uni Baskets Paderborn endete die Hinrunde der Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball. Mit 13 Siegen und vier Niederlagen belegt die Mannschaft von Trainer Danny Jansson einen sehr guten zweiten Platz in der Tabelle. Aus neun Heimspielen konnten die Raubkatzen acht Siege einfahren, auswärts stehen fünf Erfolge aus acht Begegnungen zu Buche. Durchschnittlich besuchten 1.813 Zuschauer die Spiele der Raubkatzen im Tübinger Dschungel. Damit stehen die Schwaben auf Rang sieben im ligainternen Vergleich. Topscorer der Jansson-Truppe ist Mateo Šerić mit 15,5 Zählern. Offensiv erzielen die Schwaben aktuell 87,1 Zähler (Platz fünf), defensiv ist man mit 75,5 zugelassenen Punkten das beste Team in der Liga. Bis auf Gerrit Lehe und Salim Toure kamen bisher zwölf Spieler von 14 gemeldeten Akteure zum Einsatz.

Happy Birthday, Jens Großmann! Im Rahmen der Partie zwischen Tübingen und Paderborn feierte Jens Großmann seinen 23. Geburtstag. Nach dem Training am Vormittag stimmten die Teamkollegen ein “Happy Birthday” an. Die Raubkatzen unterstützten die den Gesang mit einem Klatschen. Wir wünschen dem Akteur der Gäste alles Gute, viel Glück und erfolg für das kommende Lebnesjahr. Gegen Tübingen kam Großmann in 14 Minuten drei Assists und zwei Rebounds.

Auf dem Land untergebracht: Am Samstag machten die Bürger von Kusterdingen-Wankheim beim Vorbeilaufen in der Ortschaft immer wieder große Augen, als der große und beklebte Teambus der Uni Baskets Paderborn im Ortsteil von Kusterdingen parkte. Die Mannschaft von Trainer Steven Esterkamp war erneut im Hotel Löwen auf den Härten untergebracht. “Wir waren letztes Jahr zufrieden, warum sollten wir nicht wieder kommen?”, sagte der US-Amerikaner in Diensten der Gäste aus Nordrhein-Westfalen. Den Transfer zum Training am Vormittag übernahmen die Tigers Tübingen selbst, da die Busse der Jugend beim SV 03 Tübingen zur Verfügung standen. Ein Dank an Hans Kreß und Markus Wohnus für den Fahrdienst, über welchen sich die Gäste gefreut und mehrfach bedankt haben.

von Tobias Fischer